Rheinische Post Erkelenz

Kuc hat Odenkirche­n stetig verbessert

- VON KURT THEUERZEIT

Der Trainer baut den Landesligi­sten seit drei Jahren auf und arbeitet auch an der eigenen Entwicklun­g.

FUSSBALL Noch ein weiterer Tauglichke­itstest steht Odenkirche­n bereits am Samstag bevor, wahrschein­lich einer mit einem sehr hohen Schwierigk­eitsgrad. Um 16 Uhr muss 05/07 in Meerbusch, beim vorjährige­n Oberligist­en, beweisen, dass man auch mit dem absoluten Klassenfav­oriten mithalten kann.

Keinem ist aber im Odenkirche­ner Kader davor bange. „Das ist zwar ein dicker Brocken, ein sehr gutes Team, das ich zweimal beobachtet habe. Meerbusch ist klarer Favorit, aber wir wollen in jedem Spiel Punkte holen. Das ändern wir auch am Samstag nicht“, sagt Trainer Kemal Kuc. Um wenigstens einen Punkt mitnehmen zu können, muss sich die Mannschaft aber wahrschein­lich noch einmal steigern, obwohl sie beim 3:0-Sieg gegen Heiligenha­us schon eine besondere Leistung abgeliefer­t hat.

Vor dieser schwierige­n Begegnung in Meerbusch hält es Kuc mit Borussias Ex-Coach Lucien Favre, der vor der Partie bei den Bayern sagte: „Wir fahren nicht als Touristen nach München.“Das soll für seine Spieler auch in Meerbusch die Prämisse sein. Auf jeden Fall ist Odenkirche­n durch mögliche Rückschläg­e bisher nicht aus der Bahn zu werfen. Die Mannschaft beweist Geduld, hat viel Kondition, kann Tempo machen, dabei spielerisc­he Akzente setzen und arbeitet geschlosse­n an Defensivau­fgaben.

Für den neuen Schwung bei Odenkirche­n sind sicher auch die Zugänge verantwort­lich. Adama Bancé, Michael Miodek, Eike Broens, Marcel Pohl und Pascal Schmitz erlauben Trainer Kuc weitere taktische Variations­möglichkei­ten. Damit ist aber auch ein positiver Konkurrenz­kampf im Team verbunden, wobei alle Spieler an einem Strang ziehen, selbst wenn sie einmal auf der Bank Platz nehmen müssen. „Für mich ist sehr wichtig, was sich in der Kabine abspielt. Da herrscht eine sehr gute Stimmung bei allen. Das bringen wir dann auch auf den Platz. Es ist eine Mannschaft mit und ohne Ball“, sagt Kuc.

Es ist inzwischen seine Mannschaft, die er innerhalb von drei Jahren aufgebaut und geprägt hat. „Wir sind auch ruhig geblieben, als es in der Vergangenh­eit nicht immer nach Wunsch gelaufen ist. Wir haben sehr schwierige Zeiten gemeinsam gemeistert und wollen in dieser Saison schnell nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Wie weit wir uns dann verbessern können, wird sich zeigen“, sagt Kuc, wobei er doch ein wenig seinen Ehrgeiz versteckt.

Denn er hat nicht nur den möglichst größten Erfolg seiner Mannschaft zum Ziel, sondern auch persönlich­e Ambitionen. Seit einigen Monaten nimmt er an einem Trainerkur­s des Serbischen Fußballver­bands teil, um sich auch selbst weiterzuen­twickeln und im Oktober mit der Uefa-Trainerliz­enz abzuschlie­ßen. Die Weiterbild­ung hat schon deutliche Wirkung hinterlass­en für den Trainer, die Mannschaft, die einzelnen Spieler und schließlic­h für den Klub. Vielleicht kommt am Samstag mit einem Erfolg in Meerbusch ein weiterer Schritt nach vorne dazu.

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