Prominenz in historischen Kostümen
Das Prinzenpaar der Karnevalisten stellt beim Stadtschützenfest das Kaiserpaar Otto und Adelheid dar.
Das Stadtschützenfest ist mehr als nur Schützentradition. Es ist auch ein großes Schauspiel in historischen Kostümen. Und damit sind längst nicht nur die schmucken Uniformen gemeint. Geschichtsträchtige Gewänder trägt beim Stadtschützenfest nämlich auch die Mönchengladbacher Lokalprominenz. Da wäre zum Beispiel Lothar Erbers. Der ehemalige Chef der Gladbacher Volksbank ist ein Pferdenarr. Wenn auf dem Alten Markt rund 2500 Schützen und Musikanten zur Parade aufmarschieren, geht ohne Lothar Erbers gar nichts. Er ist der General, reitet auf seinem Schimmel vor die Tribüne und bittet Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners um die Freigabe der Parade. Zu Frack und weißer Hose trägt er einen Zweispitz auf dem Kopf.
Andere prominente Herren kommen zwar auch im schwarzen Frack, haben aber einen Zylinder als Kopfbedeckung. Als Paradiesvogel unter Gladbachs bekannten Namen gilt Bürgermeister Michael Schroeren. Da beim Stadtschützenfest auch immer eine historische Geschichte erzählt wird, ritt er schon in den ausgefallensten Rollen beim Stadtschützenfest mit und begeisterte damit das Publikum am Straßenrand.
Am Wochenende stehen die historischen Figuren Otto und Adelheid als Kaiserpaar im Mittelpunkt des Schauspiels. Im wahren Leben heißen sie Norbert Bude und Barbara Gersmann, sind Ex-Oberbür- germeister und Bezirksvorsteherin und eigentlich Karnevalisten. Im Winterbrauchtum regierten sie in der vergangenen Session als Prinzenpaar die Jecken in der Stadt. Ein großes Gefolge im Rücken zu ha- ben, ist für die beiden nichts Besonderes. Im Winter waren es die Prinzengarden, am Wochenende sind es die Schützen des Bezirksverbands. Das Motto des historischen Spiels heißt „Nur die Liebe zählt“. Mit der zogen sie im Karneval durch die Säle und ließen das närrische Volk daran teilhaben. Stellt sich nur eine Frage: Werden Otto und Adelheid singen? Das Prinzenpaar jedenfalls war dafür berüchtigt.