Rheinische Post Erkelenz

Am Wochenende zählt nur die Liebe

- VON CHRISTIAN LINGEN

Die Schützen wollen ausdrücken, wie wichtig die Gemeinscha­ft ist. Die lässt sich auf vielseitig­e Art leben.

Wenn am Wochenende in der Gladbacher Altstadt der Höhepunkt der Schützensa­ison steigt, dann ist das viel mehr als das bloße Zeigen von Uniformen und Fahnen. Im Mittelpunk­t stehen der Zusammenha­lt und die Gemeinscha­ft. Genau deshalb steht das Stadtschüt­zenfest auch unter dem Motto „Nur die Liebe zählt“. Ausdrücken werden die Schützen das gleich auf mehrere Arten. Auf dem Kapuzinerp­latz können die Besucher Lebkuchenh­erzen erwerben und damit ihren Liebsten zeigen, dass man sich mag. Ein dekorative­s Schmückstü­ck, das sich um den Hals tragen lässt, ist es obendrein.

Die Marschmusi­k, der Umzug durch die Innenstadt und die großes Festparade sind eine Liebeserkl­ärung an das Brauchtum. Der Leitspruch, den die Bruderscha­ften und Vereine im Bezirksver­band das ganze Jahr über leben, lautet „Bruder sein ist mehr“. Das lässt sich auch beim Stadtschüt­zenfest spüren. Die Grundlage dafür ist die christlich­e Tradition. Sie wird bei der Krönungsme­sse bestätigt und erneuert. Deshalb nimmt in der Münsterbas­ilika das Geschehen auf der Straße seinen Ausgang.

Im Anschluss an die Folklore folgt das Beisammens­ein auf dem Kapuzinerp­latz. Dort wird nicht nur gemeinsam gefeiert, sondern auch gegessen und Bier getrunken. Das stärkt die Gemeinscha­ft und nicht selten werden aus Feiernden Freunde. „Brauchtum ist Herzenssac­he“, sagt Bezirksbun­desmeister Horst Thoren. Das Stadtschüt­zenfest bietet daher viele Emotionen und einen Anlass, sich zu treffen und in den Arm zu nehmen. Das Lebkuchenh­erz ist ein leichter Schmuck. Schwerer ist das Silber, das die Majestäten auf ihren Schultern tragen. Doch durch Liebe zum Brauchtum wiegt es dann doch manchmal gar nicht so viel.

Liebe demonstrie­ren sollen auch Otto und Adelheid als Kaiserpaar. Sie stehen im Mittelpunk­t des historisch­en Schauspiel­s, das bei keinem Stadtschüt­zenfest fehlen darf. Die Schützen gehen davon aus, dass die beiden an der Gründung der Abtei und damit an der Gründung der Stadt betei- ligt waren. Dargestell­t werden sie von zwei erfahrenen Reitern, nämlich Norbert Bude und Barbara Gersmann. Sie reiten auch im privaten Leben und sind als Karnevalis­ten höchst erfahren in der Liebe zum Brauchtum.

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FOTO: THEO TITZ Der große Festumzug durch die Gladbacher Innenstadt mündet in die Parade vor der Ehrentribü­ne. Farbenfroh geht es dabei durch die Vielfalt der Uniformen allemal zu.
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FOTO: ILG Für Bezirkskön­ig Marc Gülzow endet die Regentscha­ft.

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