Am Wochenende zählt nur die Liebe
Die Schützen wollen ausdrücken, wie wichtig die Gemeinschaft ist. Die lässt sich auf vielseitige Art leben.
Wenn am Wochenende in der Gladbacher Altstadt der Höhepunkt der Schützensaison steigt, dann ist das viel mehr als das bloße Zeigen von Uniformen und Fahnen. Im Mittelpunkt stehen der Zusammenhalt und die Gemeinschaft. Genau deshalb steht das Stadtschützenfest auch unter dem Motto „Nur die Liebe zählt“. Ausdrücken werden die Schützen das gleich auf mehrere Arten. Auf dem Kapuzinerplatz können die Besucher Lebkuchenherzen erwerben und damit ihren Liebsten zeigen, dass man sich mag. Ein dekoratives Schmückstück, das sich um den Hals tragen lässt, ist es obendrein.
Die Marschmusik, der Umzug durch die Innenstadt und die großes Festparade sind eine Liebeserklärung an das Brauchtum. Der Leitspruch, den die Bruderschaften und Vereine im Bezirksverband das ganze Jahr über leben, lautet „Bruder sein ist mehr“. Das lässt sich auch beim Stadtschützenfest spüren. Die Grundlage dafür ist die christliche Tradition. Sie wird bei der Krönungsmesse bestätigt und erneuert. Deshalb nimmt in der Münsterbasilika das Geschehen auf der Straße seinen Ausgang.
Im Anschluss an die Folklore folgt das Beisammensein auf dem Kapuzinerplatz. Dort wird nicht nur gemeinsam gefeiert, sondern auch gegessen und Bier getrunken. Das stärkt die Gemeinschaft und nicht selten werden aus Feiernden Freunde. „Brauchtum ist Herzenssache“, sagt Bezirksbundesmeister Horst Thoren. Das Stadtschützenfest bietet daher viele Emotionen und einen Anlass, sich zu treffen und in den Arm zu nehmen. Das Lebkuchenherz ist ein leichter Schmuck. Schwerer ist das Silber, das die Majestäten auf ihren Schultern tragen. Doch durch Liebe zum Brauchtum wiegt es dann doch manchmal gar nicht so viel.
Liebe demonstrieren sollen auch Otto und Adelheid als Kaiserpaar. Sie stehen im Mittelpunkt des historischen Schauspiels, das bei keinem Stadtschützenfest fehlen darf. Die Schützen gehen davon aus, dass die beiden an der Gründung der Abtei und damit an der Gründung der Stadt betei- ligt waren. Dargestellt werden sie von zwei erfahrenen Reitern, nämlich Norbert Bude und Barbara Gersmann. Sie reiten auch im privaten Leben und sind als Karnevalisten höchst erfahren in der Liebe zum Brauchtum.