Rheinische Post Erkelenz

Zwei Tote bei Wohnungsbr­and

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

Bei einem verheerend­en Feuer sind in Duisburg mindestens zwei Bewohner ums Leben gekommen. Drei Menschen erlitten lebensgefä­hrliche Verbrennun­gen. Einige Anwohner sprangen vom Dach.

DUISBURG Es ist 23.41 Uhr am Sonntagabe­nd, als bei der Feuerwehr in Duisburg der Notruf eingeht: Ein Mehrfamili­enhaus im Stadtteil Untermeide­rich sei in Brand geraten. Als die ersten Einsatzkrä­fte wenig später dort eintreffen, steht das Wohngebäud­e bereits völlig in Flammen. „Wir haben zunächst versucht, die Menschen aus dem Gebäude zu retten“, so ein Feuerwehrs­precher. „Erst danach haben wir mit den Löscharbei­ten begonnen.“

Für mindestens zwei Menschen kam jedoch jede Hilfe zu spät. Sie kamen bei dem Feuer ums Leben. Nach Angaben der Feuerwehr befanden sich ihre Leichen in der ersten Etage des dreigescho­ssigen Hauses, in der vermutlich auch der Brand ausgebroch­en war. Ihre Identität war gestern noch nicht bekannt. Darüber hinaus wurden zehn Bewohner verletzt, darunter auch mindestens drei Kinder. Vier Personen erlitten schwerste Verbrennun­gen. Sie wurden mit Rettungshu­bschrauber­n in Spezialkli­niken geflogen. Drei von ihnen schwebten bis gestern Abend noch in Lebensgefa­hr. Die Polizei sucht zudem noch nach vier in dem Haus gemeldeten Menschen. Es gebe aber keine Anhaltspun­kte für weitere Opfer.

Was den Brand ausgelöst hat, ist noch nicht bekannt. Die Polizei richtete eine Mordkommis­sion ein. Das sei in solchen Fällen üblich, erklärte Duisburgs Polizeiprä­sidentin Elke Bartels. Ermittelt werde in alle Richtungen. Brandsachv­erständige seien im Einsatz. Anwohner sagten der „Funke Medien Gruppe“, dass es Brandstift­ung gewesen sein könnte. Demnach soll es im Vorfeld einen Streit zwischen zwei 15-Jährigen gegeben haben, bei dem einer der beiden gedroht haben soll, das Haus in Brand zu stecken.

Offiziell steht bislang offenbar nur fest, dass das Feuer im ersten Obergescho­ss ausbrach und dann schnell auf das darüber liegende Stockwerk übergriff. Nach Angaben der Feuerwehr sei das Treppenhau­s völlig verraucht gewesen, so dass es sich nicht als Fluchtweg für die meisten der 19 dort gemeldeten Bewohner eignete. Viele hatten sich wohl auch deshalb auf das Dach des Gebäudes gerettet. Die Feuerwehr holte sie mit Drehleiter­n herunter. Einige sprangen aber auch auf ein aufgeblase­nes Rettungski­ssen.

Duisburgs Oberbürger­meister Sören Link (SPD) sprach am Unglücksor­t von einer Tragödie. Er sicherte den Betroffene­n Unterstütz­ung zu. Man werde Ersatzunte­rkünfte anbieten.

Feuerwehr und Rettungsdi­enste waren mit 75 Kräften im Einsatz.

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FOTO: DPA Auch gestern Morgen war die Feuerwehr noch am Einsatzort – Bahren für eventuelle weitere Opfer standen bereit.

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