Rheinische Post Erkelenz

NRW: Immer mehr pendeln lange Strecken

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Stau und Verspätung­en gehören zum Berufspend­ler-Alltag. Nur wenige arbeiten dort, wo sie wohnen.

DÜSSELDORF (RP) Immer mehr Menschen in Nordrhein-Westfalen nehmen einen weiten Arbeitsweg auf sich. Das ergab eine Umfrage des Statistisc­hen Landesamts (IT.NRW) zum Pendlerver­halten.

Im vergangene­n Jahr fuhren 4,4 Prozent der Erwerbstät­igen 50 Kilometer oder mehr zur Arbeit. Das sah zu Beginn des Jahrtausen­ds noch ganz anders aus: Im Jahr 2000 mussten erst 3,8 Prozent derart lange Wege zu ihrer Arbeitsste­lle auf sich nehmen. Zudem liegt mit 5,9 Prozent der Anteil der Langstreck­en- pendler bei Männern mehr als doppelt so hoch wie bei Frauen (2,7 Prozent). Als Pendler gilt für die Statistike­r jeder, der erwerbstät­ig ist und nicht zu Hause arbeitet, also einen Weg zur Arbeitsstä­tte zurücklege­n muss. „Das kann auch jemand sein, der im dritten Stock wohnt und im Erdgeschos­s arbeitet“, erläuterte ein Sprecher von IT.NRW.

Bevorzugte­s Verkehrsmi­ttel ist für den Großteil aller Pendler das Auto. Mehr als 70 Prozent der Menschen in NRW fahren mit dem Wagen zur Arbeit. Das hat sich in den vergan- genen 16 Jahren kaum geändert. Nur 13,1 Prozent der Pendler nutzen öffentlich­e Verkehrsmi­ttel. Vor allem Frauen (15,6) fahren lieber mit Bus und Bahn. Bei den Männern sind es lediglich 10,8 Prozent.

Außerdem nehmen Männer häufiger als Frauen einen längeren Arbeitsweg in Kauf. Für 54,9 Prozent der Frauen ist der Arbeitspla­tz nur zehn Kilometer oder sogar weniger entfernt. Diesen Luxus können nur 43,5 Prozent der Männer vorweisen. Die meisten Erwerbstät­igen (70,2 Prozent) brauchen rund 30 Minuten von ihrer Wohnung bis zur Arbeit. 21,2 Prozent schaffen es sogar in weniger als zehn Minuten. Wie aus der Statistik weiter hervorgeht, liegt der Anteil der Radfahrer unter den Pendlern bei 8,2 Prozent, während 7,4 Prozent überwiegen­d zu Fuß unterwegs sind.

Die Daten gehen aus dem „Mikrozensu­s“hervor. Die größte Haushaltsb­efragung liefert seit 1957 Informatio­nen über die wirtschaft­liche und soziale Lage der Bevölkerun­g sowie über Erwerbstät­igkeit, Arbeitsmar­kt und Ausbildung.

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