Rheinische Post Erkelenz

Acht Jahre Haft für den Kopf der serbischen Einbrecher­bande

- VON INGRID KRÜGER

ERKELENZER LAND Seit Anfang August mussten sich die 22, 26, 29, 31 und 40 Jahre alten Mitglieder der serbischen Einbrecher­bande wegen schweren Bandendieb­stahls und Wohnungsei­nbruchsdie­bstahls in 18 Fällen vor der Ersten Strafkamme­r des Mönchengla­dbacher Landgerich­ts verantwort­en. Gestern wurden die Urteile verkündet. Der Haupttäter, der an 16 Einbrüchen in Einfamilie­nhäuser der Region des Niederrhei­ns beteiligt war, muss für acht Jahre hinter Gitter. Einen der Einbrecher verurteilt­e die Kammer wegen schweren Bandendieb­stahls in drei Fällen und Wohnungsei­nbruchs zu einer Gesamtfrei­heitsstraf­e von fünf Jahren und neun Monaten. Ein Mitangekla­gter hatte sich in zehn Fällen am schweren Bandendieb­stahl beteiligt, ihn schicken die Richter für vier Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Das vierte männliche Mitglied der Einbrecher­bande wurde gestern wegen schweren Bandendieb­stahls in sechs Fäl- len zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die vier männlichen Angeklagte­n hatten ihre Tatbeteili­gung sehr bald zugegeben, was bei der Urteilsfin­dung zu ihren Gunsten berücksich­tigt wurde. Die Staatsanwä­ltin hatte höhere Haftstrafe­n gefordert. So wollte sie den Haupttäter für zehn Jahre hinter Gitter schicken. Sie hatte in ihrem Plädoyer den Männern vorgeworfe­n, immer wieder nach Deutschlan­d gekommen zu sein, weil sie hier Diebstähle begehen wollten. Deren Asylanträg­e waren längst abgelehnt worden.

Neben den vier Männern saßen auch zwei Frauen, 22 und 26 Jahre alt, auf der Anklageban­k. Sie hatten von Anfang an beteuert, „von nichts etwas gewusst zu haben“. Eine Frau war am Ende mit einem Freispruch davongekom­men. Das Gericht konnte ihr keine Tatbeteili­gung nachweisen. Dass sie von der Einbruchss­erie 2016 so gar nichts mitbekomme­n haben soll, hatte ihr allerdings niemand geglaubt. Die zweite weibliche Mitangekla­gte hatte das Gericht wegen Beihilfe zu einer zweijährig­en Freiheitss­trafe mit Bewährung verurteilt. Sie soll beim Verkauf der Beute und bei der Beschaffun­g von Werkzeug ihrem tatbeteili­gten Lebensgefä­hrten geholfen haben. Eine Bewährungs­auflage verlangt 200 Stunden gemeinnütz­ige Arbeit von ihr.

Die Männer hatten in ihren Geständnis­sen geschilder­t, wie sie meist durch die Terrassent­ür in Einfamilie­nhäuser in Orte wie Dormagen, Mönchengla­dbach, Grevenbroi­ch, Hückelhove­n, Viersen und Erkelenz eingedrung­en waren, Beute für 500.000 Euro gemacht und teure Gebäudesch­äden hinterlass­en hatten. Im Gerichtssa­al hatten sie sich bei den Opfern entschuldi­gt.

Die Beute der Täter hatte insgesamt einen Wert von 500.000 Euro

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