Rheinische Post Erkelenz

INFO Ausstellun­g dauert bis Ende September

- VON RENATE RESCH

Ilka Steinfeld stellt in der Galerie Pro Arte aus. Ihre Bilder thematisie­ren Menschen in Ländern rund um den Globus.

ERKELENZ „Kunst entsteht, wenn der Künstler sein Seelenlebe­n auf die Leinwand überträgt. Kunst muss nicht immer schön sein, sie soll dem Einen oder Anderen die Augen öffnen und über den Tellerrand hinwegsehe­n lassen,“interpreti­ert Ilka Steinfeld ihre Arbeit. Gebürtig kommt sie aus Mönchengla­dbach, lebte lange Zeit in Rickelrath und hat nun ihren Lebensmitt­elpunkt in Wickrath, wo sie auch freiberufl­ich als Mediengest­alterin tätig ist.

Schon als Kind malte sie, intensivie­rte das Malen dann während ihrer damaligen Ausbildung als Schriftset­zerin. In ihrem Chef fand sie einen Mentor, der sie zum Malen ermutigte. Ilka Steinfelds typographi­schen Wurzeln lassen sich in ihren Bildern wiederfind­en. Sie setzt Schrift und Schriftzei­chen ebenso wie Buchstaben gern als Stilmittel ein. Für ihre Bilder sind die Ereignisse ihres Lebens ein wichtiger Bestandtei­l. Sie malt, was sie bewegt.

„Die Kinder haben eine große Rolle gespielt,“erzählt Ilka Steinfeld und verweist auf Bilder im „Children-Raum“. Vor Jahren hatten sie und ihr damaliger Partner sich entschiede­n, Waisenkind­er aus Nepal, Vietnam, Haiti und Äthiopien zu adoptieren. „Wir haben uns viel mit den Ländern beschäftig­t“, sagt sie. „Man muss informiert sein, wenn man sich für ein Kind aus einem fremden Land entscheide­t.“Deshalb waren sie mehrmals in den Ländern aus denen ihrer Kinder stammen. Da ihre Töchter und ihr Sohn bei der Adoption zwischen vier Monaten und drei Jahren alt waren, fügte sich alles rasch im neuen Umfeld zusammen, trotz unterschie­dlicher Wurzeln.

Sie entschied sich dann, ganz für die Kinder da zu sein, da alle Kleinen ihre Mutter verloren hatten und sie sie nicht fremdbetre­uen lassen wollte.

In ihren Bildern setzt sie sich stark mit der Thematik der Gegensätze beispielsw­eise in Afrika auseinan- der. Armut und Reichtum sowie das Schicksal der Kinder in Kinderheim­en bewegten sie, was sie künstleris­ch umsetzt. „Ich finde es wichtig, dass man in einem fremden Land nicht lediglich das Schöne sieht, sondern auch den Kontrast aus Ar- mut und Reichtum wahrnimmt“. Ihr Bedürfnis nach Weitsicht beschreibt sie im Ausstellun­gstitel. „Man sollte das Schöne sehen, aber den Rest nicht vergessen“.

Die Ausstellun­g ist sozusagen eine Reise durch Ilka Steinfelds Le- Öffnungsze­iten Die Ausstellun­g ist noch bis zum 24. September jeweils sonntags von 11 bis 18 Uhr in der Galerie Pro Arte, Franziskan­erplatz 6, in Erkelenz zu sehen. Weitere Informatio­nen: www.proartekun­st.de. ben. „Jedes Bild bezieht sich auf meine Lebensgesc­hichte“, sagt sie. Sie zeigt ihre Leidenscha­ften und Hobbys. In den orientalis­chen Bildern ist es beispielsw­eise der Bauchtanz, in anderen auch mal ihre Katze.

Jetzt sind die Kinder fast alle groß und Ilka Steinfeld stellt einen Wandel in ihrem künstleris­chen Ausdruck fest. Ihre Bilder verändern sich, werden heller. „Man entwickelt sich weiter, und das zeigt sich auch auf der Leinwand“, sagt sie.

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RP-FOTO: RENATE RESCH Besonders das Schicksal der Kinder in Entwicklun­gsländern inspiriert die Künstlerin Ilka Steinfeld, die jetzt bei Pro Arte ausstellt.

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