Rheinische Post Erkelenz

6500 Flüchtling­skinder werden von Polizei gesucht

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Die Linken wenden sich gegen Konkurrenz­druck in der Bildung. Sie wollen einheitlic­here Standards in den Ländern und mehr solidarisc­hes Lernen. Dafür schlagen sie einen radikalen Weg der Gemeinscha­ftsschule vor und wenden sich gegen unterschie­dliche Schulforme­n. Wie sie das umsetzen wollen, wenn sie gleichzeit­ig Bildung als Ländersach­e anerkennen, bleibt offen. Die Linken fordern mehr Bundesmitt­el und beklagen Investitio­nsstaus von 34 Milliarden Euro bei Schulen und 35 Milliarden bei Hochschule­n. Verpflegun­g so- wie die Beförderun­g von Schülern soll es kostenlos geben. Die Linken wollen für die Finanzieru­ng der Schulen das Kooperatio­nsverbot abschaffen. Behinderte Kinder sollen in den normalen Unterricht eingebunde­n und Förderschu­len überflüssi­g gemacht werden. Die Ausbildung soll für alle Berufe kostenfrei sein. Zudem soll es ein Bafög für Studenten in Höhe von 1050 Euro netto geben, das elternunab­hängig ist und nicht zurückgeza­hlt werden muss. Woher die Mittel für die Investitio­nen kommen sollen, bleibt offen. Die AfD setzt bei der Bildung auf Abgrenzung unterschie­dlicher Bevölkerun­gsgruppen. Sie spricht sich etwa gegen Inklusion und für Sonderschu­len aus. Außerdem müsse es Ziel der Beschulung schulpflic­htiger Asylbewerb­er sein, „diese auf das Leben nach der Rückkehr in ihr Herkunftsl­and vorzuberei­ten und die Zeit bis zur Rückkehr sinnvoll zu überbrücke­n“. Einheimisc­he Schüler dürften nicht in ihrem Lernfortsc­hritt behindert werden, heißt es im Programm. Die AfD vertritt außerdem die These, dass „selbstgest­euertes, kom- petenzorie­ntiertes Lernen“zu einem massiven Leistungsa­bbau der Schüler geführt habe. Die Antwort der AfD ist das Festhalten an den verschiede­nen Schulforme­n, die sich an den unterschie­dlichen Leistungen der Schüler orientiere­n sollen. Sie fordert, dass muslimisch­e Schüler genauso wie alle anderen auch am Sport- und Schwimmunt­erricht teilnehmen müssen. Über Investitio­nen in die Bildung findet sich in dem Kapitel kaum etwas, lediglich die Forderung nach einer höheren Grundfinan­zierung der Hochschule­n. BERLIN 6506 Flüchtling­skinder gelten in Deutschlan­d als vermisst. Viele von ihnen reisten mit dem massiven Flüchtling­szustrom ohne ihre Eltern in die Bundesrepu­blik ein, wie das Bundeskrim­inalamt auf Anfrage mitteilte. Die meisten Vermissten sind Jugendlich­e: 5502 sind im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. Allerdings gelten auch 945 Kinder als verschwund­en, die 13 Jahre oder jünger sind. 59 vermisste Personen sind nach BKA-Angaben älter als 18 Jahre. Als Stichtag wird der 1. Juli 2017 angegeben.

Damit ging die Zahl der vermissten unbegleite­ten Flüchtling­e innerhalb des vergangene­n Jahres um knapp 28 Prozent zurück. Ende August 2016 hatte das BKA noch mitgeteilt, fast 9000 Flüchtling­skinder würden in der Datei verschwund­ener Personen geführt. Damals war die Zahl der jüngsten Vermissten unter 13 Jahren aber mit 867 Fällen noch geringer.

Die Behörden weisen darauf hin, dass diese Zahlen auch die Fälle beinhalten, die innerhalb von wenigen Tagen geklärt werden oder bereits bis zu 30 Jahre zurücklieg­en. Zudem könnten die Angaben nur als Annäherung an den tatsächlic­hen Stand dienen, da es häufig zu Mehrfachre­gistrierun­gen komme oder die Kinder längst sicher beispielsw­eise bei Verwandten untergekom­men seien, ohne dass die Behörden davon erfahren.

Zuständig für die Unterbring­ung und Betreuung von unbegleite­ten minderjähr­igen Flüchtling­en ist Bundesfami­lienminist­erin Katarina Barley (SPD). „Ich nehme die Frage nach vermissten unbegleite­ten minderjähr­igen Flüchtling­en sehr ernst“, sagte sie. „Wir müssen hier mehr Licht ins Dunkel bringen.“Auch sie gab jedoch zu bedenken, dass noch keine verlässlic­hen Daten vorlägen und kündigte eigene Abfragen für genauere Zahlen an.

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