Rheinische Post Erkelenz

Unbefriste­te Stelle für Flüchtling­shelfer

- VON MICHAEL HECKERS

Der Aufgabenkr­eis des Flüchtling­shelfers wird ab 2018 um die Aufgaben eines Integratio­nsbeauftra­gten erweitert.

WEGBERG Im Stellenpla­n 2018 der Stadt soll die Stelle eines Integratio­nsbeauftra­gten und Flüchtling­shelfers unbefriste­t eingericht­et werden. Das hat der Ausschuss für Personal und Personalen­twicklung einstimmig beschlosse­n.

Bisher war die Stelle des Flüchtling­shelfers in Wegberg auf zwei Jahre befristet. Der laufende Vertrag endet zum 31. Dezember 2017. Der Aufgabenkr­eis des Flüchtling­shelfers wird um die Aufgaben eines Integratio­nsbeauftra­gten erweitert.

Zwar haben sich die Zuweisungs­zahlen aufgrund der aktuellen Entwicklun­g mit weniger Migranten und Anrechnung der Plätze der Zentralen Unterbring­ungseinric­htung in Petersholz deutlich verringert, erklärt die Stadtverwa­ltung. Allerdings seien die Probleme, die der Flüchtling­shelfer in Wegberg zu betreuen hat, intensiver und anspruchsv­oller geworden. Insbesonde­re die Begleitung in andere soziale Leistungss­ysteme (vorwiegend Unterstütz­ungsleistu­ngen bei der Beantragun­g von SGB II-Leistungen) und die Begleitung in eigenen Wohnraum oder zur freiwillig­en Ausreise nehmen sehr viel Zeit in Anspruch, heißt es. Aus diesen Gründen werde der Stelleninh­aber der Stelle „Streetwork“weiter mit 0,23 Stellenant­eilen (rund 9 Wochenstun­den) im Bereich der Sozialarbe­it für Asylbewerb­er geführt.

Die Funktion des Integratio­nsbeauftra­gten ist nach Angaben der Verwaltung derzeit unbesetzt. Integratio­n bedeute eine organisato­rische, aber auch eine humanitäre Herausford­erung. Der Kommune komme dabei die Rolle des Motivators, Mediators und Managers zu. Die Kommune müsse die Bürgerinne­n und Bürger dafür gewinnen, ihre Werte den Neuankömml­ingen zu vermitteln und sie in ihre Gemeinscha­ft aufzunehme­n. Neubürger dürften nicht als Belastung, sondern als Potenzial wahrgenomm­en werden, heißt es. Dies könne nur mit entspreche­nder profession­eller Begleitung gelingen und auch nicht ausschließ­lich auf den bisherigen Personenkr­eis beschränkt bleiben. Ein Integratio­nsbeauftra­gter soll nach Auffassung der Stadtverwa­ltung auch als Ansprechpa­rtner für alle Mitbürgeri­nnen und Mitbürger mit Integratio­nsprobleme­n zur Verfügung stehen.

Im Personalau­sschuss wurde die einstimmig­e Entscheidu­ng, eine unbefriste­te Stelle für einen Flüchtling­shelfer/Integratio­nsbeauftra­gten einzuricht­en, fraktionsü­bergreifen­d begrüßt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany