Kompromisslos durchgepeitscht
Für Myhl muss ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut werden. Das jetzige ist in die Jahre gekommen und entspricht seit längerer Zeit nicht mehr den Vorschriften. Tolle Sache, wäre da nicht der neue Standort, der die Gemüter in Myhl erhitzt und ein Feuerwehrbedarfsplan als ursächliche Quelle des ganzen Übels. Der Feuerwehrbedarfsplan ist ein wichtiges Sicherheits- und Planungsinstrument für die Feuerwehr und zwingend jährlich fortzuschreiben. Upps, plötzlich fiel auf, der Plan ist mehrere Jahre alt, da nicht, wie vorgeschrieben aktualisiert. Grund Personalmangel. Egal, schnell beauftragt die Stadtverwaltung eine Fremdfirma und Ruck Zuck ist alt wieder aktuell. Schnell noch den Plan vom Rat der Stadt Wassenberg beschließen lassen und alles ist in trockenen Tüchern. Gott sei Dank! Die Feuerwehrunfallkasse ist beruhigt, die Baugenehmigung liegt vor, der Standort ist festgelegt und der Neubau ist schnell und billig umzusetzen. Besser geht es nicht, schnell, präzise, alternativlos. Aber ist das Politik zum Wohle des Ganzen? Nein, hier wird etwas kompromisslos durchgepeitscht! Und alles nur, weil versäumt wurde, einen Plan fortzuschreiben. Es darf nicht sein, dass Versäumnisse oder wenig Zeit der Grund dafür sind, dass Alternativen erst gar nicht erarbeitet, vorgestellt und betrachtet werden. Dass kein Abwägungsprozess stattfindet und keine Diskussion um die beste Lösung stattfinden kann. Vielmehr muss Politik Garant für Transparenz, frühzeitige Kommunikation, Information und Beteiligung, Nachvollziehbarkeit und Ehrlichkeit sein. Das sind für mich die tragenden Säulen politischer Arbeit. Dann kann Politik Spaß machen. Aber wie heißt es so schön. Die Hoffnung stirbt zuletzt.