Hier kam es tatsächlich nur auf die sportlichen Leistungen an
Hannes Stolzenberg steht mit seinen Sportschuhen breitbeinig auf dem Boden vor der Absprunglinie. Links und recht von ihm markieren je ein Holzbalken die 250 Zentimelange Sprungfläche. Mit seinem Kollegen Christian Lahoda hat Stolzenberg im Großraumbüro der SMS group in der Mittagspause extra noch mit einem Zollstock für diesen Moment geübt. Nun wird es ernst. Langsam geht er in die Hocke, schwingt die Arme nach hinten und drückt sich dann aus einer Wippbewegung mit aller Kraft nach vorne ab. „Erklärt besser noch einmal, dass die Weitsprung-Fläche mit der Zeltwand zu Ende ist“, ruft Ute Deußen vom Stadtsportbund ihren Helfer-Kollegen neben dem Feld zu, da ist Solzenberg schon mit einem Donnern am Ende der Sprungfläche gelandet. „Wie cool war das denn“, sagt Deußen laut. Hannes Stolzenberg ist 238 Zentimeter aus dem Stand gesprungen: Mit 32 Jah- ren reicht das für Gold in seiner Altersklasse.
Hier in dem weißen Zelt gegenüber vom Kassenhäuschen am Eingang des Sparkassenparks finden sich all diejenigen Teilnehmer des Run & Fun–Firmenlaufs, die nicht nur zum „Fun“gekommen sind, sondern auch die erste Hälfte des Wort-Duos ernstnehmen. Selbst das Schweinehund-Maskottchen vor dem Zelt, von dem sich die Teil- nehmer hier sichtlich verabschiedet haben, trägt Turnschuhe. Drei von vier Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens (Ausdauer, Kraft Koordination) können dort spontan bewältigt werden – zum ersten Mal in der Geschichte des Firmenlaufs. „Auf dem kleinen Raum hier haben wir uns auf einfache Dinge, wie das Seilspringen und den Standweitsprung beschränkt“, sagt Organisatorin Kerstin Schultz vom Stadt- sportbund. Wer will, kann seine Zeit während des Laufs bei 3000 Metern messen und für die Disziplin Ausdauer an den Stadtsportbund übermitteln lassen, ein Schwimmnachweis für die Disziplin Schnelligkeit kann exklusiv für Run & FunSchwimmer am Samstag, 23. September, von 13 bis 14 Uhr im Vitusbad erbracht werden. „Im letzten Jahr hatten wir weniger Anmeldungen für das Sportabzeichen als sonst. Darum wollten wir hier Zeit zum Kennenlernen mit dem Abzeichen bieten“, sagt Heinz Wilms vom TV Rheindahlen. „Viele stellen hier fest, dass sie vieles gar nicht mehr so leicht können“, sagt Helferin Inge Eichhorn. „Oder aber sie bemerken, dass sie immer noch Spaß an der Bewegung haben.“
So wie Peter Gdanitz von den Kliniken Maria Hilf. „Ich bin früher viel gelaufen, war jedoch lange verletzt“, sagt er. „Heute habe ich wieder eine Zeit von 22:40 Minuten geschafft und wollte bei der Gelegenheit gleich das Abzeichen machen.“