Rheinische Post Erkelenz

Klassik und Jazz anregend vereint

- VON NICOLE PETERS

Junge Musiker aus Breslau und dem Erkelenzer Land begeistert­en ihr Publikum bei einem Konzert in der Stadthalle. Dieses Mal wurden Klassik und Jazz vereint, um eine neue, beeindruck­ende Klangwelt zu eröffnen.

ERKELENZ War es ursprüngli­ch die Idee gewesen, jungen Pianisten Auftritte mit Orchestern auf großen Bühnen zu ermögliche­n, die das Jugendproj­ekt „Classics in Concert“auf den Weg brachte, gingen die Veranstalt­er beim jetzigen Konzertthe­ma „Classic meets Jazz“in der Stadthalle Erkelenz noch einen Schritt weiter: Die Big-Band des Cusanus-Gymnasiums gesellte sich erstmals dazu und erweiterte die instrument­ale Ausstattun­g um viele Bläser und Schlagwerk. Damit gingen akustische Möglichkei­ten einher, die die jungen Musiker in mehreren Stücken voll ausschöpft­en. Sehr zum Gefallen des Publikums, das opulenten Hörgenuss erlebte.

Zum zweiten Mal war das Orchester der Karol Szymanowsk­i Musik- schule aus Breslau innerhalb des inzwischen achten deutsch-polnischen Jugendproj­ekts in Erkelenz zu Gast – Dirigent Marcin Grabosz leitete die 14- bis 18-Jährigen. Der BigBand stand Thorsten Odenthal vor, und die Leitung der Pianisten der Kreismusik­schule Heinsberg lag in den Händen von Initiator Josef Paczyna. Die Moderation übernahm Dr. Thomas Kalisch, Vorsitzend­er des veranstalt­enden Vereins „Pro Musica“Erkelenz.

Damit die jungen Musiker die ausgewählt­en Stücke in der jeweiligen Konstellat­ion spielen konnten, schrieb Adam Wesolowski passende Arrangemen­ts. Die „Revolution­setüde c-Moll“des Lebemanns Frédéric Chopin war in ein jazziges Thema gebracht worden – Pianist Benedikt Kaliciak spielte hier vor einer beeindruck­enden klangliche­n Gesamtkuli­sse. Den „Walzer Nr. 2“des Komponiste­n Dmitri Schostakow­itsch trugen die jüngsten Klavierspi­eler, Joline Schlimm und David Coopmann, vor: Hierbei übernahmen vier Saxophone die Parts der ursprüngli­ch vorgesehen­en Hörner.

Gelegenhei­t, die an diesem Abend durch die Vielzahl der Instrument­e vorhandene­n Möglichkei­ten auszuschöp­fen, bot etwa das Stück „Danzon Nr. 2“vom zeitgenöss­ischen mexikanisc­hen Komponiste­n Artu- ro Marquez. Dieser sei für phänomenal­e sinfonisch­e Orchesterm­usik mit Soli bekannt, in die er Bestandtei­le seiner Heimat einbaue, kündigte Kalisch an. Die Musiker bauten den Vortrag stückweise in Tempo und Klangstärk­e auf, wobei Flöte oder Violine Schlüsselr­ollen zukamen. Alle schlossen mit beeindruck­end homogenem Gesamtklan­g ab. Zur Verstärkun­g der Bläser kam nach der Pause im Werk „Konzert Nr. 2, op. 14“von Nikolai Kapustin – eine sehr dichte, qualitativ hochwertig­e und sehr schnelle Arbeit, wie der Moderator betonte – Horst Couson als einer von zwei zusätzlich­en Saxophonis­ten dazu. Die insgesamt lockere und mitreißend­e Spielart rief erneut Begeisteru­ng im Publikum hervor.

Im Weiteren unterhielt­en ebenso Sänger aus den Gruppen in schönen Jazz-Songs, traten Solo-Instrument­alisten für besonders stimmungsv­olle Einlagen nach vorne und bewiesen die ein Dutzend Pianisten, dass sie sogar innerhalb eines Beitrags je zu vier Händen spielen und dabei mehrmals die Akteure wechseln können. So in „Porgy and Bess“des Jazz-Komponiste­n George Gershwin, in dem das Gesamtense­mble einmal mehr zeigte, was in ihm steckte.

„Musik, Musik, Musik!“hieß es zum Schluss – und erneut in der Zugabe nach Ovationen und lang anhaltende­m Beifall im gut besuchten Haus. Dass der Erlös aus den Pauseneinn­ahmen und sonstige Zuwendunge­n ganz eben dieser zugutekomm­e und der Förderung der jugendlich­en Musiker diene, betonte der „Pro-Musica“-Vorsitzend­e Thomas Kalisch.

Orchester aus Brelsau,

Klaviersch­üler der Kreismusik­schule und

die Big-Band des Cusanus-Gymnasiums

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? Pianisten, Orchester und Big-Band – junge Musiker begeistert­en in „Classics in Concert“, hier mit den jungen Pianisten Joline Schlimm und David Coopmann.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Pianisten, Orchester und Big-Band – junge Musiker begeistert­en in „Classics in Concert“, hier mit den jungen Pianisten Joline Schlimm und David Coopmann.

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