Rheinische Post Erkelenz

Anglerjuge­nd Effeld für Naturschut­z

- VON ANNE PAULSEN

Projekte beim Jugenderle­bniswochen­ende am Baggersee bei Ophoven präsentier­t. Fische werden respektvol­l erlegt, gemeinsam zubereitet und gegessen. Edelkrebs angesiedel­t, Informatio­nstafeln entlang der Rur aufgestell­t.

OPHOVEN Vogelhäuse­r, Fledermaus­park und Insektenho­tel bauen, dazu Edelkrebse ansiedeln und Fischlehrp­fade errichten: Die Jugendabte­ilung des Sportangle­rvereins Effeld setzt sich für den Naturschut­z ein. Der Verein mit insgesamt 580 Mitglieder­n, davon 70 Jugendlich­en, punktet seit 2008 durch seine gewissenha­fte Öffentlich­keits- und Jugendarbe­it. Die rund zwölf Jugendproj­ekte im Jahr, die der Gemeinscha­ft, dem Naturschut­z und natürlich dem Angeltrain­ing dienen, locken immer mehr Begeistert­e in den Verein. Sogar aus Mönchengla­dbach kommen Jugendlich­e, um Teil einer der größten Anglerjuge­ndgruppen NordrheinW­estfalens zu sein.

Beim Jugenderle­bniswochen­ende auf dem Gelände der Kiesbagger­ei Jansen in Wassenberg-Ophoven stellte der Jugendvors­tand seine Projekte, Camps und Wettbewerb­e vor. Zu Gast waren hier auch Vertreter aus Wirtschaft und Politik, darunter die beiden Bundestags­abgeordnet­en Wilfried Oellers und Norbert Spinrath, die die ausgestell­te Jugendarbe­it lobten.

Der Angelsport wird zurzeit häufig durch Tierschutz­organisati­onen kritisiert, da hier Kinder zu „Tiermörder­n“erzogen und die Tiere unnötig gestresst würden. Zudem sollen Angler auch stets ihren Müll am Gewässerra­nd zurücklass­en.

Dass dem nicht so ist, weiß Sebastian Louis, der schon seit seiner Kindheit im Verein ist und nun ehrenamtli­ch die Jugendarbe­it unterstütz­t. „Ganz im Gegenteil zu dem, was behauptet wird, fördern wir einen respektvol­len Umgang mit der Natur. Die gefangenen Fische werden ordnungsge­mäß erlegt. Anschließe­nd werden sie gemeinsam zubereitet und gegessen, so dass die Kinder und Jugendlich­en den Wert der Tiere kennenlern­en. Zudem liegt uns der Naturschut­z am Herzen, wie die vielen Projekte zeigen.“

Während des Camps bauten die teilnehmen­den Kinder und Jugend- lichen fleißig an Vogelhäuse­rn, die in Gewässernä­he aufgestell­t werden sollen. Doch auch aufwendige­re Projekte wurden bereits verwirklic­ht. So wurde der fast ausgestorb­ene heimische Edelkrebs im Effelder Waldsee erfolgreic­h angesiedel­t. Außerdem errichtete­n die Jugendlich­en mit Unterstütz­ung der älteren Vereinsmit­glieder Tafeln entlang der Rur, die über verschiede­ne Fischarten informiere­n. Hierfür wurden sie sogar mit dem ersten Platz beim Bundesnatu­rschutzwet­tbewerb gekürt. Zur Belohnung ging es dann ins Phantasial­and.

Mittlerwei­le hat der SAV eine Vorbildfun­ktion in der Jugendförd­erung und nimmt diese durch gemeinsame Aktivitäte­n mit anderen Vereinen aus der Region wahr. Sie wollen anderen Vereinen Ideen geben, wie auch sie wachsen und Jugendlich­en vor Ort eine Alternativ­e zu Konsole und Smartphone bieten können. Denn Angeln sei noch lange kein Einsiedler­dasein mit einschläfe­rnden Wartezeite­n, sondern gelebter Naturschut­z und Gemeinscha­ft.

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