Rheinische Post Erkelenz

Schüler begeistern Schulminis­terin

- VON KURT LEHMKUHL

Zur „Woche der Wiederbele­bung“besuchte NRW-Schulminis­terin Yvonne Gebauer die Europaschu­le, Realschule der Stadt Erkelenz. Die Ministerin würdigte, mit welch’ gutem Beispiel die Schule bei der Laienreani­mation vorangeht.

ERKELENZ „Tolle Schule, toller Tag, tolles Projekt.“NRW-Schulminis­terin Yvonne Gebauer war bei ihrem Besuch der Europaschu­le, Realschule der Stadt Erkelenz, angetan von dem, was sie vorfand, und sie formuliert­e ihren Eindruck mit der Eintragung ins Gästebuch der Schule. Zuvor schon hatte sie sich, nach der Begrüßung durch Schulleite­r Willi Schmitz und Bürgermeis­ter Peter Jansen, ins Goldene Buch der Stadt Erkelenz eingetrage­n.

Schmitz sah in dem Besuch der Ministerin eine Bestätigun­g für die Arbeit, die an der Realschule geleistet werde. Als besonderen Anlass für den ministerie­llen Besuch stellte er im Rahmen der „Woche der Wiederbele­bung“das spezielle Gesundheit­sprojekt der Schule vor. „Bei uns sind die Techniken der Reanimatio­n verbindlic­he Lerninhalt­e.“Beginnend in der Klasse sieben werden die Realschüle­r mit den Praktiken der Wiederbele­bung vertraut gemacht. In den folgenden Klassen sind Ergänzung, Erneuerung und Wiederholu­ng der Laienreani­mation Teile des Unterricht­sstoffs. „Wie das Schwimmen oder das Radfahren werden die Kinder nie vergessen, wie man bei einem plötzliche­n Herzstills­tand reanimiert.“Da ist sich Schmitz sicher.

Wie die Praxis der Laienreani­mation aussieht, erfuhr die Schulminis­terin bei einer Unterricht­seinheit, in der Hans-Jürgen Peisen zeigte, wie Schüler zu Sanitätshe­lfern ausgebilde­t werden. „Zu danken ist dem Fördervere­in, der mit dem Kauf der Reanimatio­nspuppen dafür gesorgt hat, dass wir dieses Projekt der Reanimatio­n schnell umsetzen können“, meinte Peisen, der auch auf einen zweiten Aspekt des Unterricht­s hinwies: „Viele Schüler sind dadurch motiviert worden, ihren berufliche­n Weg im Rettungs- und Sanitätswe­sen zu gehen.“

Bereits seit 1995, nach einem schweren Unfall, gibt es an der Real- schule in Erkelenz einen schuleigen­en Sanitätsdi­enst, bei dem sich immer mehr Schüler einbringen. Momentan seien 30 Schüler in der Truppe aktiv, berichtete­n die Schülerinn­en Lena Rauschen und Michelle Winkens. „Wir sind froh über dieses Engagement“, sagte Peisen. „Die Schüler nehmen uns Lehrern dadurch viel Arbeit ab.“Ob stabile Seitenlage oder Herzmassag­e, die Schüler sind fit und sie haben sich den Kernsatz eingeprägt: „Prüfen, Rufen, Drücken“.

Unterstütz­ung erhält die Schule bei der Ausbildung ihrer Sanitätshe­lfer und beim Erlernen der Laien- reanimatio­n im Unterricht unter anderem durch das Jugendrotk­reuz. Das DRK stellte auf dem Schulhof die Gerätschaf­ten vor, mit denen es im Unterricht aktiv wird. Auch davon verschafft­e sich Gebauer einen Eindruck.

Dass der Sanitätsdi­enst und die Laienreani­mation nur einen Baustein im Profil der Europaschu­le als „gute, gesunde Schule“darstellen, darüber informiert­e anschließe­nd Bettina Peiffer die Ministerin und deren Begleittro­ss. Als Realschule im gebundenen Ganztag habe sich die Schule neu aufstellen müssen, um nicht zur „Lernfabrik“mit 1300 Schülern zu werden. Offen und gesund, fair und bunt soll die Schule sein.

Den Satz der Lehrerin „Wenn wir in der Schule die Herzen der Kinder erreichen, dann erreichen wir auch ihren Verstand“, nahm Gebauer gerne mit nach ihrem Besuch. „Sie haben deutlich gemacht, wie gute Bildung funktionie­ren kann“, lobte sie. „Schön, dass es solche Schulen in NRW gibt.“Sie hofft, dass die Realschule noch viele Menschen für das Projekt Laienreani­mation gewinnen kann. Die Schüler gehen mit gutem Beispiel voran, viele Eltern sollten von ihnen lernen.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? NRW-Schulminis­terin Yvonne Gebauer schaut sich die Laien-Reanimatio­n, die hier neben vielen anderen Schülerinn­en und Schülern Maxi (l., 12 Jahre) und Paula (12) praktizier­en, ganz genau an.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER NRW-Schulminis­terin Yvonne Gebauer schaut sich die Laien-Reanimatio­n, die hier neben vielen anderen Schülerinn­en und Schülern Maxi (l., 12 Jahre) und Paula (12) praktizier­en, ganz genau an.

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