Rheinische Post Erkelenz

Fleischein­kauf mit Frischhalt­edose

- VON ANDREAS SPEEN

Wurstspezi­alitäten Esser und das Lebensmitt­elüberwach­ungsamt des Kreises Heinsberg haben ein Konzept erarbeitet, mit dem Kunden Ressourcen sparen können.

LÖVENICH Einkäufe bei Wurstspezi­alitäten Esser können Kunden zukünftig ressourcen­sparender und umweltfreu­ndlicher gestalten. Wie das Familienun­ternehmen aus Lövenich mitteilt, ist ihm nach einer Testphase die Erlaubnis erteilt worden, in allen Filialen bei Frischwurs­t und Frischflei­sch auf die typische Verpackung mit Tütchen und Einlegepap­ieren verzichten zu dürfen – jeder Kunde darf seit Monatsbegi­nn seine eigene Frischhalt­edose mitbringen, in welche die Fleischerp­rodukte gelegt werden dürfen.

„Dieses Konzept hat einen weitestgeh­end CO2-freien Einkauf zum Ziel“, erklärt Max Esser. „Nachhaltig­keit und Umweltschu­tz sind Teil unserer Philosophi­e, und wir versuchen, diese Themen so gut wir können in allen uns möglichen Bereichen zu leben. Die Idee zu einem Konzept mit selbst mitgebrach­ten Frischhalt­edosen haben wir schon seit einigen Jahren und haben uns schlussend­lich im November 2016 direkt mit dem Lebensmitt­elüberwach­ungsamt des Kreises Heinsberg zusammenge­setzt und das Konzept entwickelt.“Da es noch kein solches gab, gehe er davon aus, dass dieses neue Angebot regionweit noch einmalig ist: „Ich vermute aber, dass es schnell die Runde macht.“Von einem Supermarkt in Dortmund wisse er bereits, dass er ähnliches plane.

Trotz der vom Kunden mitgebrach­ten Frischhalt­edose zeichnet die Metzgerei Esser dafür verantwort­lich, dass die hohen Hygieneanf­orderungen eingehalte­n werden. „Diese Standards gehören zum Tagesgesch­äft der Metzgerei und sollen auch an dieser Stelle keinesfall­s vernachläs­sigt werden“, betont Max Esser. Wichtig sei, dass der Verkäufer die Dose nicht berühre: „Deswegen wird sie auf ein Tablett von uns gestellt. Wir dürfen dann die Dose hinter die Theke nehmen, was kein Problem ist, weil Bakterien nicht springen können. Eine denkbare Kontaminat­i- on wird zu 100 Prozent vermieden, weil die Dose nicht berührt wird. Das war dem Amt wichtig.“Das Abwiegen erfolgt wie bisher: „Die Wurst wird auf ein Papier gelegt, gewogen und anschließe­nd in die Dose gelegt.“

Ob der Kunde beim Einkauf verschiede­ner Fleisch- und Wurstprodu­kte diese in mehreren Dosen trennt oder alle Waren in eine Dose legen lässt, ist ihm überlassen: „Es ist seine Wurst und seine Entscheidu­ng. Wir dürfen mehrere Produkte in eine Dose einpacken.“Sollte es Bedenken geben, würden die Mitarbeite­r der Metzgerei ihre Kunden drauf hinweisen.

Wurst, Fleisch und Käse werden im Handel bisher ausschließ­lich in Plastik verpackt, „im Selbstbedi­enungsrega­l der großen Ketten sogar größtentei­ls in Hartplasti­k“, erläutert Max Esser, „wir als Fachgeschä­ft möchten unseren Kunden, auch im Edeka Esser am Karolinger­ring in Erkelenz, eine weitere Option bieten. Sie können somit selbst ihre individuel­le CO2Bilanz beeinfluss­en.“

„Eine denkbare Kontaminat­ion wird zu 100 Prozent vermieden“

Max Esser

Wurstspezi­alist

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany