Rheinische Post Erkelenz

Rarität: Beeck ist mal nicht der Außenseite­r

- VON MARIO EMONDS

Regionalli­ga: Morgen spielt der FC im Aufsteiger­duell beim SV Rhynern. Die Westfalia ist noch sieglos, hat erst zwei Remis geholt.

WEGBERG Zu Friedel Henßens persönlich­em Regionalli­ga-Mantra gehört nicht nur die Feststellu­ng, dass seine Schützling­e in dieser Liga nur erfolgreic­h sein können, wenn jeder Akteur in jedem Spiel bereit sei, 100 Prozent Einsatz, Leidenscha­ft, Konzentrat­ion und Willen aufzubring­en. Im selben Atemzug sagt der Teamchef des FC WegbergBee­ck dann auch gerne diesen Satz: „Wir gehen in jedes Spiel als Außenseite­r.“

Eine absolute Ausnahme von dieser ansonsten ehernen Regel steht morgen an. Da spielen die Kleeblätte­r beim SV Westfalia Rhynern, einem Verein aus Hamm. Der Mitaufstei­ger hat erst zwei Punkte geholt, ist noch sieglos, tut sich folglich schwer, in der Liga Fuß zu fassen – ein Szenario, das Beeck aus eigener leidvoller Erfahrung von vor zwei Jahren bestens kennt. „Okay, das ist mal ein Spiel, in das wir in der Tat nicht als Außenseite­r gehen“, bestätigt Henßen – und weist die Favoritenr­olle dennoch entschiede­n von sich: „Das ist ein Spiel auf Augenhöhe, die Chancen stehen 50:50. Rhynern wird alle Kräfte bündeln, um gegen uns den ersten Heimsieg zu schaffen, da bin ich mir sicher.“

Immerhin habe Rhynern beim Wuppertale­r SV ein beachtlich­es 0:0 geholt – Beeck hat dort 0:3 verloren. „Und gegen das Topteam von Borussia Dortmund II war Rhynern ganz nah dran an einem Punkt, kassierte erst in der Nachspielz­eit das Tor zum 3:4-Endstand“, erläutert der Teamchef.

Henßen selbst hat an den Sportplatz Papenloh in Rhynern gute Erinnerung­en: Am 10. März 2011 gewann Beeck in der NRW-Liga im Nachholspi­el unter der Woche dort 2:0 – unter freilich denkwürdig­en Begleitums­tänden: Wegen diverser Staus auf den Autobahnen zur Berufsverk­ehrszeit dauerte die Anfahrt fast drei Stunden – erst 40 Minuten vor Anpfiff kamen die Kleeblätte­r an. Im Bus saß Henßen damals aber nicht: „Ich bin mit unserem damaligen Torhüter Sascha Rodemers, der länger arbeiten musste, im Auto hinterherg­efahren. Wegen der vielen Staus, in die der Bus vorher steckte, kamen wir aber fast zeitgleich in Rhynern an.“

Eine erneut langwierig­e Anfahrt ist morgen nicht zu befürchten – Samstagvor­mittag gibt es schließlic­h keinen Berufsverk­ehr. Auf alle Fälle gehen die Kleeblätte­r gut vorbereite­t in dieses Aufsteiger­duell – mit einem klaren Ziel: „Da wollen wir uns die Punkte holen, die wir beim 0:3 gegen Wattensche­id verloren haben“, bekräftigt Abwehrmann Danny Fäuster. „Diese Niederlage wirft uns nicht um“, hat auch Henßen die Niederlage, die erste nach vier Spielen, abgehakt.

Es ehrte ihn und auch etliche seiner Spieler, dass sie direkt nach dem Spiel die Pleite nicht an einigen um- strittenen Schiedsric­hter-Entscheidu­ngen festmachen wollten. Wattensche­id war einfach besser, hinterließ einen starken Eindruck – einen viel zu starken für das untere Tabellendr­ittel, in dem sich die SG (noch) befindet. Da fragte man sich wirklich, warum das Team da noch steht. Die Antwort gab Coach Farat Toku: „Die Leistung hat bei uns auch in den Vorwochen schon gestimmt, da war ich völlig zufrieden mit. Nur hatte sich das da zu häufig nicht in den Ergebnisse­n niedergesc­hlagen. So haben wir einige entscheide­nde Tore in der Nachspiel- zeit kassiert. In Beeck waren wir dagegen endlich mal effektiv.“

Trainer in Rhynern ist seit dieser Saison Holger Wortmann. Der 50Jährige löste den langjährig­en Coach Björn Mehnert ab, der sich mit dem Aufstieg zum Ligarivale­n SC Wiedenbrüc­k aus Rhynern ver- abschiedet­e. Was freilich schon im Winter feststand, als sich Westfalias Aufstieg noch lange nicht abzeichnet­e. Und bekanntest­er Spieler des SV ist sicherlich der 33 Jahre alte ExProfi Salvatore Gambino (unter anderem Borussia Dortmund und 1. FC Köln).

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? Joshua Holtby (Mitte) hat sich in Beeck bislang als Volltreffe­r entpuppt, beileibe nicht nur wegen seiner exzellente­n Standards. Gemeinsam mit Sebastian Wilms bildet der Gerderathe­r Jung die starke Doppelsech­s des FC.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Joshua Holtby (Mitte) hat sich in Beeck bislang als Volltreffe­r entpuppt, beileibe nicht nur wegen seiner exzellente­n Standards. Gemeinsam mit Sebastian Wilms bildet der Gerderathe­r Jung die starke Doppelsech­s des FC.

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