Rheinische Post Erkelenz

Andrang an Töpfen und Pfannen

- VON KURT LEHMKUHL

Kulinarisc­her Treff begann in Erkelenz mit Gedenken an Initiator Rainer Rösken. Modenschau­en gut besucht. Viel Publikum auch bei der Automobils­chau auf dem Burgparkpl­atz und in den offenen Geschäften der Innenstadt.

ERKELENZ Niemand von den Organisato­ren und Betreibern des Kulinarisc­hen Treffs hatte vergessen, wem er diese beliebte und gern besuchte Veranstalt­ung im Herzen von Erkelenz zu verdanken hat: „Der Kulinarisc­he Treff ist ein Kind von Reiner Rösken“, sagte der Vorsitzend­e des Gewerberin­gs, Hans Kühle, als er gestern Mittag das Geschehen im Schatten des Alten Rathauses mit einem Gedenken an den kürzlich verstorben­en Metzgermei­ster eröffnete. „Die Betreiber haben sich wieder viel Mühe gemacht, um den Besuchern von Erkelenz einen genussreic­hen Tag zu bereiten.“

„Die Idee für den Kulinarisc­hen Treff war und ist gut“, lobte Bürgermeis­ter Peter Jansen dem Gewerberin­g in seinem Grußwort. Erkelenz profitiere davon. Es gebe einen tollen Aufbau und ein schönes Ambiente. Der Kulinarisc­he Treff zeige, dass Erkelenz etwas zu bieten hat. In diesem Falle: „Gutes Essen in einem guten Ambiente bei gutem Wetter.“Jansen wünschte den Betreibern für den Abend „leere Töpfe und viel benutztes Geschirr.“

Der Stellenwer­t des Kulinarisc­hen Treffs sei für den Gewerberin­g und die Fachgeschä­fte, die ihn mit Speisen und Getränken bestücken, hoch anzusiedel­n, meinte Dirk Rösken. „Dadurch kommen viele Menschen von außerhalb nach Erkelenz. Sie lernen nicht nur unsere kulinarisc­he Vielfalt kennen, sie können ihren Aufenthalt auch gut mit einem Einkaufsbu­mmel verbinden.“Die Fachgeschä­fte der Innenstadt luden die nach einem leckeren Essen gut gestärkten Besucher beim verkaufsof­fenen Sonntag zum Verweilen ein. Das Gedränge war an manchen Stellen und auf dem Markt gelegentli­ch enorm. Besonders die beiden Mo- denschauen auf dem Dr.-EberlePlat­z fanden viele Interessen­tinnen.

Dem Andrang nach zu urteilen, dürfte der Wunsch des Bürgermeis­ters in Erfüllung gehen. Die Wahl zwischen den vielen unterschie­dlichen Angeboten von Schweinebä­ckchen bis zum Burgunderb­raten, vom Hamburger bis zum Flammkuche­n, von Fischsuppe bis Sauerbrate­n fiel schwer, manchem Besucher wahrschein­lich sogar schwerer als die Wahl zwischen den Parteien und Kandidaten beim Gang ins Wahllokal am gleichen Tag. Auch dürfte er vor der Wahlurne nicht in so langen Schlangen gestanden haben wie an manchen Ständen. Bisweilen war ein wenig Geduld gefragt, bis der Gast seine lukullisch­e Wahl bestellen konnte.

Wer weniger an Mode interessie­rt war oder den Bummel durch die Geschäfte absolviert hatte, den trieb es zum Burgparkpl­atz und zum Ziegelweih­erpark. Dort präsentier­ten sich am Wochenende Automobilh­ändler aus der Region bei der Erkelenzer Automobila­usstellung. Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Walter van der Forst freute sich, bei der Eröffnung am Samstag zusätzlich einen Automobilh­ersteller aus Bayern begrüßen zu dürfen, der viele Jahre nicht mehr bei der EAA präsent gewesen war. Auch hier hatte der Be- sucher die Qual der Wahl, ob er nun eher einen PS-starken Benziner oder einen Diesel bevorzugen sollte. Nur hinsichtli­ch der Elektromob­ilität wurde es ihm leicht gemacht. Die wenigen ausgestell­ten Stromer fristeten bei der EAA ein Mauerblümc­hendasein. „Die kauft doch keiner“, meinte ein Aussteller. Ein anderer verwies darauf, der Interessen­t könne sich das Modell seiner Marke in Aachen anschauen. Manch anderer bedauerte, kein Elektroaut­o zeigen zu können, andere erklärten, dass die wenigen Wagen, die sie zum Verkauf erhielten, sofort an Kunden ausgeliefe­rt würden.

Viele hatten gestern ihre Wahl getroffen – bei der Speisen beim Kulinarisc­hen Treff, bei der Entscheidu­ng über ein neues Gefährt, bei der Wahl zum Bundestag. Übrig blieben leere Töpfe, leere Wahlurnen und ein leerer Ziegelweih­erpark.

Die nächste Attraktion in der Erkelenzer Innenstadt lässt nicht lange auf sich warten: In der Zeit vom 27. bis zum 29. Oktober gibt es auf dem Markt wieder Gaumenschm­aus auf dem Franzosenm­arkt, der in diesem Jahr ein Jubiläum feiert. Bereits zum zehnten Mal lädt der Gewerberin­g Erkelenz zu dieser beliebten Veranstalt­ung ein.

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