Rheinische Post Erkelenz

Das Multitalen­t Herbert Schatten

- VON DANIELA GEFGEN

Im eigenen Garten veranstalt­ete Kunsthandw­erker Herbert Schatten seine Ausstellun­g. Durch eine Tür in der Garage betraten die Gäste den schönen und mit viel Liebe zum Detail gestaltete­n Garten. Überall gab es etwas zu sehen und fügten sich die Arbeiten des Künstlers in diese grüne und bunte Oase ein. Schalen, Kerzenhalt­er, Vasen und Dekoration­sartikel aus Holz waren auf Tischen in überdachte­n Bereichen ausgestell­t. Seine Kupferarbe­iten konnten auf der Rasenfläch­e angeschaut werden. Auch hier Vielfältig­keit, wohin man sah: ein menschenho­hes Flamingo-Paar aus Kupfer am Gartenteic­h, eine übergroße kupferne Libelle wie aus einem surrealen Traum. Aus einem kupfernen Zierbrunne­n plätschert­e Wasser über mehrere Ebenen nach unten.

Die Leidenscha­ft fürs Selbermach­en hat Herbert Schatten (76) von seinem Vater übernommen. „Junge, du musst mit den Augen stehlen“, hatte sein Vater immer zu ihm gesagt. Er sollte eine eigene Fantasie entwickeln und sehen, was man aus den Dingen alles machen konnte. „So arbeite ich noch heute“, erzählt Schatten. „Im Kroatien-Urlaub habe ich ein verbrannte­s Stück Holz eines Olivenbaum­es entdeckt. Und ich habe direkt gesehen, was man Tolles daraus machen kann.“Dieses verbrannte Stück Holz steht nun als Zierschale vor ihm auf dem Gartentisc­h und hat die Form eines Vogels. Das handwerkli­che Geschick konn- te sich Schatten in mehreren Ausbildung­en aneignen. Blechschlo­sser, Heizungsba­uer und Elektrotec­hniker hat er damals gelernt. Gelandet ist er dann bei der Berufsfeue­rwehr und hat sich durch viel Engagement bis zum Brandingen­ieur hochgearbe­itet. Als er im Jahre 2000 in den Vorruhesta­nd ging, begann er mit dem Kunsthandw­erk. „Es ist bis heute ein sehr schöner Zeitvertre­ib“, schwärmt Schatten. „Es ist ein wunderbare­s Gefühl, wenn man etwas geschaffen hat.“

Unterstütz­t wurde er in all den Jahren von seiner Ehefrau Waltraud (73). Viele Geschenke hat sie von ihrem Mann bekommen – alle selbstgema­cht: „Zu Weihnachte­n habe ich eine große Holzschüss­el bekommen.“Auch im Haus ist die persönlich­e Note ihres Mannes nicht zu übersehen. Der Fernsehsch­rank, die Stehlampe, die Esstischla­mpe und sogar die Haustür hat der Kunsthandw­erker geschaffen. Gibt es denn jetzt schon weitere Pläne für das künstleris­che Schaffen? „Ich nehme an, dass er Ruhe braucht“, erzählt sie. „Jetzt ist der Garten dran. Aber so wie ich ihn kenne, hält er die Ruhe nicht lange durch.“

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FOTO: ISABELLA RAUPOLD Helmut Schatten mit dem FlamingoPa­ar aus Kupfer.

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