Rheinische Post Erkelenz

Prognose: Wirtschaft wächst schneller

- VON BIRGIT MARSCHALL

Die nächste Regierung hat laut Ökonomen viel Raum für Steuerentl­astungen.

BERLIN Die nächste Bundesregi­erung wird zumindest in ihren ersten Jahren wirtschaft­liche Probleme nicht zu fürchten haben: Nach der Prognose der führenden Wirtschaft­sforschung­sinstitute, die heute vorgelegt wird, dürfte sich der Dauer-Aufschwung noch bis 2019 fortsetzen. Für das laufende Jahr erhöhen die Institute ihre Wachstumsp­rognose von 1,5 auf 1,9 Prozent. Im kommenden Jahr erwarten sie sogar zwei Prozent Wachstum – und auch 2019 soll die deutsche Wirtschaft­sleistung noch um 1,8 Prozent zulegen.

Die gute Konjunktur füllt die Staatskass­e und senkt die Arbeitslos­igkeit. Allein 2017 erwarten die In- stitute einen Überschuss in den öffentlich­en Kassen von etwa 28 Milliarden Euro, der in den beiden Folgejahre­n noch größer werden könnte. Das eröffnet der künftigen Regie- rung Spielraum für Steuersenk­ungen, die auch die Institute begrüßen würden. Entlastung­en haben sowohl die CDU/CSU als auch die FDP in Aussicht gestellt. Auch die Grünen wollen untere und mittlere Einkommen entlasten, höhere dagegen belasten. Alle vier Parteien könnten eine Koalition bilden.

Die Zahl der Arbeitslos­en soll 2018 im Jahresschn­itt erstmals seit der Wiedervere­inigung unter die Marke von 2,5 Millionen sinken und 2019 weiter zurückgehe­n, so die Prognose. Allerdings litten die Unternehme­n zunehmend unter dem Fachkräfte­mangel, der zum Bremsfakto­r für das Wachstum werden könnte. Auch steigende Baukosten nennen die Institute als möglichen Hemmschuh für die Zukunft.

Gründe für die gute Konjunktur seien die weiterhin hohe Wettbewerb­sfähigkeit der deutschen Wirtschaft auf den Weltmärkte­n und die bessere Weltkonjun­ktur, so die Institute. Doch vor allem der private Konsum, der von hoher Beschäftig­ung und steigenden Einkommen gestützt wird, treibe das Wachstum.

Bund, Länder und Gemeinden erzielen 2017 Überschuss von

28 Milliarden Euro

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