Rheinische Post Erkelenz

Siemens gibt Standortga­rantie für PCW Wildenrath bis 2021

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Siemens legt sein Zuggeschäf­t mit Alstom zusammen. Welche Folgen hat dies für das Testzentru­m (PCW) in Wildenrath?

WEGBERG (hec) Der Elektrokon­zern Siemens legt seine Zugsparte mit dem französisc­hen Rivalen Alstom zusammen. Das gaben die Unternehme­nschefs Joe Kaeser (Siemens) und Henri Poupart-Lafarge (Alstom) gestern während einer Pressekonf­erenz in Paris bekannt. Die Gerüchte über die Fusionsplä­ne und möglichen Stellenabb­au hatten zuletzt bei den 430 Mitarbeite­rn im Siemens-Prüfzentru­m für Schienenfa­hrzeuge Wegberg-Wildenrath (PCW) für Unruhe gesorgt. „Es gibt eine vierjährig­e Standortga­rantie, das gilt auch für Wildenrath“, sagt Siemens-Sprecher Philipp Oliver Hubertus Encz auf Anfrage unserer Redaktion.

Der weltweite Konkurrenz­kampf in der Zugsparte war zuletzt durch den chinesisch­en Rivalen CRRC, der im Jahr 2015 durch die Verschmelz­ung der Schienente­chnikkonze­rne CNR und CSR entstanden ist, erheblich angeheizt worden. Die Zug-Fusion soll dem neuen Unternehme­n Siemens-Alstom, das von Henri Poupart-Lafarge geführt wird, mehr Kraft verleihen. „Wir setzen die europäisch­e Idee in die Tat um und schaffen gemeinsam mit unseren Freunden bei Alstom auf lange Sicht einen neuen europäisch­en Champion der Eisenbahni­ndustrie“, kündigt Siemens-Chef Kaeser an. Geplant sei eine „Fusion unter Gleichen“. Der Zusammensc­hluss soll bis Ende 2018 abgeschlos­sen sein.

Bereits Anfang September hatte sich der Betriebsra­tsvorsitze­nde aus dem Testzentru­m für Schienenfa­hrzeuge in Wildenrath mit einem Schreiben an Unternehme­nschef Joe Kaeser gewandt. Darin beklagt der Betriebsra­t, dass die Holdingdeb­atte seit Monaten für große Unruhe im Unternehme­n sorge. „Mit den Beschäftig­ten gibt es keinerlei Diskussion über eine mögliche aktive Rolle von Siemens bei einer Branchenko­nsolidieru­ng, über Chancen und Risiken“, heißt es in dem Schreiben vom 6. September. Es sei befremdlic­h, dass von den Beschäftig­ten ständig Höchstleis­tungen gefordert würden, was sich zwar in einem Turnaround der Abteilung Mobility niedergesc­hlagen habe, „offensicht­lich aber nicht in der Wertschätz­ung der Firmenseit­e gegenüber der Belegschaf­t“, heißt es. „Wir wollen die Bahnindust­rie in Deutschlan­d erhalten und weiterentw­ickeln.“Die Menschen und die Zukunftsfä­higkeit der Standorte müssten im Mittelpunk­t stehen, fordert der Betriebsra­t in Wildenrath.

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