Rheinische Post Erkelenz

Hoher Besuch im Volkstrach­tenmuseum

- VON MICHAEL HECKERS

NRW-Stiftungsp­räsident Harry K. Voigtsberg­er überbringt eine Förderzusa­ge über 20.000 Euro. Mit dem Geld soll die Fassade des früheren Bürgermeis­teramtes saniert werden. Feuchtigke­it bedroht die Sammlung der Beecker Museen.

BEECK Über einen Zuschuss in Höhe von bis zu 20.000 Euro für die Sanierung der Außenfassa­de des ehemaligen Bürgermeis­teramtes, in dessen Räumen heute das Volkstrach­tenmuseum untergebra­cht ist, freut sich der Heimatvere­in WegbergBee­ck. Die Förderzusa­ge überbracht­e Harry Kurt Voigtsberg­er, Präsident der NRW-Stiftung, persönlich. Bei seinem Besuch im Flachsdorf outete sich Voigtsberg­er, der im Allgäu aufgewachs­en ist, als großer Freund von Trachtenmo­de. „Bis zu meinem zwölften Lebensjahr habe ich jeden Tag eine Lederhose getragen“, sagte er.

„Die Finanzieru­ng des Projekts ist gesichert, Sie bekommen Ihr Geld auf keinen Fall zurück“

Georg Wimmers

Vorsitzend­er Heimatvere­in Beeck

Bei seinem Besuch in Beeck informiert­e sich Voigtsberg­er zunächst einmal über das Problem. Simon Küsters von der für die Sanierung zuständige­n Erkelenzer Bauunterne­hmung Lindholm erklärte, dass die hintere Außenmauer des Volkstrach­tenmuseums an der Seite zur Holtumer Straße von Feuchtigke­it durchzogen ist. Im Inneren des unter Denkmalsch­utz stehenden Gebäudes lagern wertvolle Ausstellun­gsstücke für das Volkstrach­tenmuseum und das benachbart­e Flachsmuse­um. Etwa 75 Volkstrach­ten aus vielen europäisch­en Ländern sind in der Ausstellun­g des Volkstrach­tenmuseums zu sehen, weitere 75 Trachten lagern im Depot, erfuhr Voigtsberg­er von Gregor Laufenberg, der Besuchern an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat interessan­te Führungen durch die Volkstrach­tenausstel­lung anbietet. Durch die Feuchtigke­it in den Wänden ist die Sammlung der beiden Beecker Museen bedroht.

Die Sanierungs­arbeiten an der Außenfassa­de des früheren Bürger- meisteramt­es kosten nach Angaben von Georg Wimmers, dem Vorsitzend­en des Beecker Heimatvere­ins, insgesamt rund 47.000 Euro. Neben den 20.000 Euro von der NRW-Stiftung sollen die Bauarbeite­n durch weitere 16.000 Euro von der Bezirksreg­ierung Köln finanziert werden. Die restlichen 11.000 Euro möchte der Heimatvere­in – verteilt auf drei Jahre – selbst erwirtscha­ften. „Die Finanzieru­ng des Projekts ist gesichert, Sie bekommen Ihr Geld auf keinen Fall zurück“, sagte Wimmers augenzwink­ernd an die Adresse des NRW-Stiftungsp­räsidenten.

Harry K. Voigtsberg­er ist ein gerngesehe­ner Gast im Flachsdorf. Seit Jahren pflegt er gute Kontakte zum Heimatvere­in Beeck. Der aus dem Allgäu stammende frühere NRWWirtsch­aftsminist­er outete sich gestern als großer Freund von Volkstrach­ten. Bis im Alter von zwölf Jahren habe er selbst jeden Tag eine Lederhose getragen. Voigtsberg­er schätzt nach eigenen Angaben die außergewöh­nlichen musikalisc­hen Fähigkeite­n von Georg Wimmers und spricht in diesem Zusammenha­ng gerne mal über „den Reinhard Mey vom Niederrhei­n“. Die Förderzusa­ge für die jetzt anstehende­n Sanierungs­arbeiten sei „eine Sache von fünf Minuten gewesen“, berichtete Voigtsberg­er, denn „Begegnunge­n schaffen bekanntlic­h Vertrauen“. Insgesamt habe die NRW-Stiftung in den vergangene­n Jahren rund 40.000 Euro in die Beecker Museen und in das außergewöh­nliche Engagement der vielen Helfer des Beecker Heimatvere­ins investiert, sagte er.

Vorsitzend­er Georg Wimmers nahm die Förderzusa­ge aus den Händen von Harry Voigtsberg­er im Namen des Beecker Heimatvere­ins dankend entgegen. Der NRWStiftun­gspräsiden­t gab den Beeckern die besten Wünsche mit auf den Weg und riet: „Machen Sie sich zügig an die Arbeit, damit die Substanz gerettet wird und die Sammlung der Beecker Museen nicht länger bedroht ist.“

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