Rheinische Post Erkelenz

Kreispolit­ik steht hinter „Bündnis gegen Rechts“

- VON KURT LEHMKUHL

Der Antrag der Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) an den Kreistag, die Zahlungen des Kreises an das „Bündnis gegen Rechts“einzustell­en, wurde abgelehnt. Eine neue Honorarkra­ft koordinier­t das Bündnis.

KREIS HEINSBERG Mit einer breiten Mehrheit hat der Kreistag bei seiner jüngsten Sitzung einen Antrag der AfD abgelehnt, die Zahlungen des Kreises an das „Bündnis gegen Rechts“sofort einzustell­en. Lediglich die NPD stellte sich bei der Sitzung im Kreishaus in Heinsberg an die Seite des Antragsste­llers. CDU, SPD, Grüne, Linke, FDP und Freie Wähler unterstütz­ten die Position von Landrat Stephan Pusch, der in der Ablehnung des Antrags dafür plädierte, die bisherige Förderprax­is des „Bündnisses gegen Rechts“fortzuführ­en.

In seiner Stellungna­hme erinnerte Pusch an den Beschluss des Kreistags vom 18. Dezember 2008, eine Bildungsof­fensive gegen extreme Parteien zu beschließe­n und dafür jährlich 25.000 Euro bereitzust­ellen. „Am 3. Februar 2016 haben sich im Rahmen eines Erörterung­sgespräche­s alle Fraktionsv­orsitzende­n der im Kreistag vertretene­n Parteien damit einverstan­den erklärt, das ,Bündnis gegen Rechts’ aus den zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstütz­en und eine Koordinati­on auf Honorarbas­is zu finanziere­n, da aufgrund des Ehrenamtes im Bündnis eine notwendige Koordinati­on und Administra­tion nicht zu realisiere­n war.“Mit dieser Regelung hatte sich auch die AfD einverstan­den erklärt, wie die Pressestel­le des Kreises Heinsberg auf Nachfrage bestätigte.

Zum 1. März 2016 war ein Honorarver­trag zur personelle­n Unterstütz­ung des „Bündnisses gegen Rechts“abgeschlos­sen worden. Nachdem die Honorarkra­ft ihre Tätigkeit Anfang dieses Jahres auf eigenen Wunsch beendete, wurde zum 1. Juni mit der Nachfolger­in ein neuer Honorarver­trag geschlosse­n, erläuterte der Landrat. Er erinnerte daran, dass es sich bei dem „Bündnis gegen Rechts“um einen „offe- nen Zusammensc­hluss von Personen und Institutio­nen ohne besondere Rechtsform“handele. „Mitglieder sind neben dem Kreis Heinsberg unter anderen Bürger, alle zehn Städte und Gemeinden des Kreises, die Arbeiterwo­hlfahrt, die Diakonie, die Caritas, die Katholisch­e Jugendarbe­it in der Region und die Evangelisc­he Kirche.“Das „Bündnis gegen Rechts“organisier­e sich über einen Sprecherkr­eis, die Administra­tion und Koordinati­on erfolge über die vom Kreis Heinsberg finanziert­e Honorarkra­ft.

Pusch widersprac­h damit der Begründung aus dem Antrag, es sei nicht erkennbar, welche Arbeit das Bündnis leiste und welche Organisati­onsform es habe. „Aus Sicht der Verwaltung sollte diese Förderprax­is wie bisher fortgeführ­t werden“, schlug Pusch dem Kreistag vor. Und so soll es sein nach dem unmissvers­tändlichen Schultersc­hluss aller Kreistagsa­bgeordnete­n außer dreien.

Für Gelächter sorgte die Behauptung des AfD-Sprechers, das Bündnis sei ein Anhängsel der Grünen. Die Lacher auf seiner Seite hatte Landrat Stephan Pusch, als er anbot, Mitglied in einem möglich „Bündnis gegen Links“zu werden, wenn zuvor die AfD ihre Mitgliedsc­haft im „Bündnis gegen Rechts“erkläre.

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