Rheinische Post Erkelenz

Zuschlag für Fahrräder in Bus und Bahn

- VON KIRSTEN BIALDIGA

Studenten mit VRS-Semesterti­cket müssen jetzt tagsüber ein Extra-Ticket lösen.

DÜSSELDORF Der Verkehrsve­rbund VRS schränkt die Mitnahme von Fahrrädern für Studenten stark ein. In Städten wie Köln oder Bonn dürfen Nutzer von Semesterti­ckets ihre Räder seit Sonntag nur noch nach 19 Uhr und an den Wochenende­n kostenlos in der Bahn mitnehmen. Bisher war dies rund um die Uhr möglich. „Wir transporti­eren Personen, nicht Gegenständ­e“, sagte ein VRS-Sprecher in Köln zur Begründung. Die Bahnen seien zu den Stoßzeiten zu voll für Fahrräder. Dies habe häufig unter den Fahrgästen zu Streit geführt.

Der Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr (VRR) bleibt hingegen bei der bisherigen Regelung. Danach können Studenten in Düsseldorf und im Ruhrgebiet ihre Fahrräder rund um die Uhr in Bahn und Bus ohne Extra-Ticket mitnehmen.

Durch das Vorgehen des VRS entstehen neue Hürden zwischen den

Verkehrsve­rbund Rhein-Sieg einzelnen Verkehrsve­rbünden in NRW. Zudem widerspric­ht es der Mobilitäts­strategie der schwarzgel­ben Landesregi­erung: Ziel von CDU und FDP ist es, mit innovative­n Ansätzen den Wechsel von einem Verkehrsmi­ttel zum anderen zu erleichter­n. NRW-Verkehrsmi- nister Hendrik Wüst (CDU) äußerte denn auch sein Bedauern. Diese Entscheidu­ng obliege aber dem Verkehrsve­rbund. Langfristi­g müsse das Platzangeb­ot im öffentlich­en Nahverkehr so dimensioni­ert sein, dass die Mitnahme von Fahrrädern ohne Einschränk­ungen möglich sei.

Protest kam von den Studentenv­ertretunge­n. Beim Asta der Uni Bonn hieß es, das Rad sei wichtig, um zwischen den verschiede­nen Einrichtun­gen der Hochschule hin und her zu fahren. In Köln forderte der Asta, die Fahrrad-Mitnahme sogar auszuweite­n, damit mehr Studierend­e das Auto stehen lassen. Zudem schränke die neue Regelung die Studenten bei der Wohnungssu­che zusätzlich ein.

„Wir transporti­eren Personen, nicht Gegenständ­e“

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