Songs von Ray Charles in neuem Gewand
Jazzer stellten die CD „Remember Ray Charles“, featuring Mara Minjoli, in Wegberg vor.
WEGBERG Der Kulturring konnte zum dritten und letzten Jazz-Konzert des Jahres gut bekannte Musiker in der Wegberger Mühle begrüßen. Erneut von André Spajic zusammengestellt, unterhielten Sängerin Mara Minjoli, Kontrabassist Michael Kehraus, Pianist Martin Scholz und er selbst am Schlagzeug das Publikum im voll besetzten Haus. Als „Trio Indigo“gaben sie sich mit Minjoli die Ehre und huldigten vor allem dem US-amerikanischen Sänger, Songwriter und Komponisten Ray Charles mit eigenen Arrangements einiger seiner großen Hits.
Ein großartiger Musiker und schwieriger Charakter sei der 1930 in Albany, Georgia, geborene und 2004 in Beverly Hills, Kalifornien, gestorbene Charles gewesen, berichtete Vereinsvorsitzende Annemie Kammans-Feldberg in ihrer Begrüßung. Zudem wies sie auf die CD „Remember Ray Charles“, featuring Mara Minjoli, hin, die das Trio mit der Sängerin brandneu aufgenommen hat und die sie an diesem Abend vorstellen wollten. Sie ließen etwa das Stück „Swanee River Rock“unter Mitklatschen hören. Oder „Unchain my Heart“schwung- und klangvoll, dem sich in früheren Jahren ebenso Joe Cocker in eigener Weise gewidmet hatte.
Tiefe Kontrabass-Klänge prägten zunächst im Song „Georgia“das Stimmungsbild, zu denen sich wellenartig-rauschende Klangmuster des Schlagwerks und der klare, zurückgenommene Gesang von Mara Minjoli gesellten. Im Stück „Let the Good Times Roll“nahmen alle vier in fulminanter Weise gemeinsam Fahrt auf und versprühten musikalisch sehr überzeugend wahre Lebensfreude. Als Kontrast ließen die Musiker ebenfalls ruhigere Balladen, so das Stück „Cry“, hören, in dem sich Minjoli voller Hingabe und mit großartiger klanglicher Präsenz einbrachte. Mit fein abgestimmtem Zusammenspiel, instrumentalen wie gesanglichen Soli in hervorragender Ausführung sowie mit viel musikalischem Gefühl bewies das Ensemble, dass es bestens ausgebildet ist und harmoniert. Die Zuhörer folgten gespannt den Interpretationen und spendeten regelmäßig viel Applaus.
Rückblickend auf die bisherigen fünf Jahre dieser Jazz-Reihe laufe es wunderbar, resümierte KammansFeldberg am Rande des Abends, die die Betreuung zwischenzeitlich mit Freude und Vergnügen übernahm. Ein Lob richtete sie dabei an André Spajic, der die Musiker stets zusammenstellt und dank seiner Kontakte Auftritte guter Leute möglich mache. Die Besucher dieses Abends klatschten abschließend stehend Beifall, bis sie als Zugabe die leicht melancholisch daherkommende Weise „Autumn Leaves“zu hören bekamen.