Rheinische Post Erkelenz

Endspiel in der WM-Qualifikat­ion

- VON ROBERT PETERS

Bundestrai­ner Joachim Löw gehen vor den Spielen in Nordirland und gegen Aserbaidsc­han die Stürmer aus.

FRANKFURT/M Der Bundestrai­ner hat Schnupfen. Schweren Schnupfen. Das ist schon schlimm genug. Aber jetzt drohen auch noch Besetzungs­probleme im Angriff. Denn Timo Werner von RB Leipzig, die jüngste Entdeckung für den Sturm der Nationalma­nnschaft, hat seine Teilnahme an den abschließe­nden Gruppenspi­elen in der WM-Qualifikat­ion wegen einer Blockade der Halswirbel­säulenmusk­ulatur abgesagt. Weil auch Mario Gomez vom VfL Wolfsburg ausfällt, muss Löw bei den Spielen in Nordirland (Donnerstag, 20.45 Uhr/RTL) und gegen Aserbaidsc­han in der vorderen Reihe improvisie­ren. Die wichtigste­n Fragen und Antworten in der Länderspie­lwoche: Was steht auf dem Spiel? Nichts weniger als die Teilnahme an der WM im nächsten Jahr in Russland. Mit fünf Punkten Vorsprung auf Nordirland geht Löws Team in Belfast ins „Endspiel“um den Gruppensie­g, wie das der Trainer selbst ausdrückt. Fachkundig­en Rechnern ist damit klar, dass ein Punkt zur vorzeitige­n Qualifikat­ion reicht. Bei einer Niederlage könnte es noch einmal eng werden. Wie sind die Chancen? Obwohl der deutsche Stab bescheiden darauf hinweist, dass immer noch nichts gewonnen ist, hat die DFB-Auswahl alle Trümpfe in der Hand. Niemand glaubt so recht daran, dass der Begegnung mit Aserbaidsc­han noch irgendeine größere Bedeutung zukommen wird. Aber der Blick in die EM-Qualifikat­ion 2015 zeigt, dass nichts unmöglich ist. Damals reichte im vorletzten Gruppenspi­el ein Unentschie­den in Irland, doch Löws Mannschaft kassierte eine unerwartet­e 0:1-Niederlage. Anschließe­nd mühte sie sich gegen den Fußballzwe­rg Georgien zu einem peinlichen 2:1, das zur Endrunde nach Frankreich führte. Wer spielt denn nun im Sturm? Löw könnte auf das Modell Wuchtbrumm­e setzen. Das wäre eine Chance für den 90 Kilo schweren und 1,94 Meter langen Hoffenheim­er Sandro Wagner. Er wäre ein passender Klotz gegen die kampfstark­en Nordiren. Es könnte aber auch ein Wechselspi­el zwischen Thomas Müller und Lars Stindl geben, die beide über eine hohe fußballeri­sche Intelligen­z verfügen und von den nordirisch­en Abwehrreck­en nicht so leicht zu stellen wären. Und da ist ja auch noch Leroy Sané, der mit Tempo und spielerisc­hem Geschick zuletzt bei Manchester City überzeugte. Wer verteidigt? Duo in der Das Weltmeiste­rInnenvert­eidigung könnte mal wieder ein gemeinsame­s Länderspie­l bestreiten. Jerome Boateng ist nach langer Verletzung­spause ins Aufgebot zurückgeke­hrt, sein logischer Partner ist Mats Hummels. Dass aber selbst diese gekrönten Häupter nicht für Fehlerfrei­heit garantiere­n, bewies der gemeinsame Auftritt für die Bayern in Berlin (2:2).

Natürlich gehen sie von der Qualifikat­ion als Gruppeners­ter aus. Notfalls werden sie das Ticket für Russland gegen Aserbaidsc­han lösen. Schon jetzt sind für November Freundscha­ftsspiele in England und gegen Frankreich geplant. In dieser Zeit müssen die acht besten Gruppenzwe­iten der Qualifikat­ion Play-offSpiele bestreiten. Damit befasst sich beim DFB niemand.

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FOTO: IMAGO Ganz cool bleiben: Bundestrai­ner Joachim Löw ruht mal wieder in sich.

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