Rheinische Post Erkelenz

Rot-Weiß gegen Schwarz-Weiß-Grün

- VON SABINE KRICKE

Die Pokalparti­e zwischen Fortuna und Borussia hat auch eine farbliche Komponente. Das modische Derby endet versöhnlic­h.

Rein sportlich wird am 24. Oktober das Derby in der zweiten Runde des DFB-Pokals zwischen Borussia Mönchengla­dbach und Fortuna Düsseldorf ausgetrage­n. Doch auch modisch ist die Lage zwischen den Trikots und den Farben der beiden Vereine ein Derby für sich. Eine Design-Expertin verrät uns ihr modisches Urteil.

In welchen Trikots die beiden Mannschaft­en am 24. Oktober im Stadion in Düsseldorf einlaufen werden, ist noch nicht ganz klar. Drei Trikots haben beide Vereine zur Auswahl: ein Heimtrikot, eins für Auswärtssp­iele und ein Eventtriko­t. In Düsseldorf heißt letzteres Ausweichtr­ikot. Wir haben alle sechs Oberhemden der Diplom-Modedesign­erin Birgit Wilde gezeigt. Sie unterricht­et an der Modeschule Maria-LenssenBer­ufskolleg das Fach „Design“und hat bereits als Designerin bei bekannten Modehäuser­n gearbeitet. Leicht fiel der 48-Jährigen das Urteil über die Trikotsätz­e jedoch nicht: „Ich wohne in Düsseldorf und arbeite in Mönchengla­dbach. Bei der Frage nach dem Lieblingsv­erein sitze ich wirklich zwischen den Stühlen“, sagt sie.

So richtig gut kommen allerdings beide Mannschaft­en in ihrem Urteil nicht weg. „Beide Trikots wirken auf den ersten Blick nur wenig individu- ell“, sagt Birgit Wilde. Bei der Borussia sei vor allem das Logo des Sponsors sehr dominant: „Da fehlt mir eindeutig die Vereinsfar­be grün im Trikot.“Allerdings würde bei dem präsenten Gelb des Sponsors das Trikot auch schnell zu bunt wirken. Auch bemängelt die Expertin die Feinarbeit am Trikot der Fohlen. „Hier hätte man beispielsw­eise die Naht am Kragen farbig gestalten können“, sagt Wilde. Mit Kleinigkei­ten könne man ein Trikot bereits aufwerten. Gelungen sei dieser Aspekt jedoch bei der aufgestanz­ten Raute auf dem weißen Trikot: „Das wirkt sehr hochwertig“, sagt Wilde.

Beim Trikot der Fortuna fällt das Urteil etwas milder aus. Die Mannschaft habe jedoch auch das Glück, dass ihr Sponsor wesentlich neutraler in seiner Farbgebung sei, als der von Borussia Mönchengla­dbach. „Schön ist auch der VAusschnit­t mit dem seitlichen Kragen“, findet Wilde. Das Design erinnere damit an die 70er Jahre. „Mit dem Kragen sieht man gleich viel angezogene­r aus“, sagt die Expertin. Im direkten Trikot-Vergleich liegt Fortuna Düsseldorf damit vorerst 1:0 vorne.

Bei den modischen Kombinatio­nsmöglichk­eiten der jeweiligen Vereinsfar­ben könnte das Spiel aber noch gedreht werden: „Da hat Borussia Mönchengla­dbach durch die ‚Non-Farben‘ Schwarz und Weiß einen klaren Vorteil“, sagt Wilde. Beide lassen sich laut der Expertin ohne weiteres mit allen anderen Farben kombiniere­n. Die Farbe Grün lasse zwar europäisch­e Hauttypen eher etwas grau im Gesicht aussehen, jedoch habe der Ton in den Vereinsfar­ben einen leichten Gelbstich, so dass die Farbe viel mehr Leuchtkraf­t habe und daher den Träger auch aktiver wirken lasse. „Bei der Fortuna ist zwar das Rot ebenfalls eine strahlende und sehr dynamische Farbe, das Weiß in den Vereinsfar­ben nimmt aber wiederum etwas von der Dynamik raus“, sagt Wilde. Das bedeutet: Borussia zieht punktemäßi­g mit der Fortuna gleich.

Das Fazit der Expertin: „Insgesamt punktet Fortuna Düsseldorf mit einem wertigen Retro-Design, während bei der Borussia die Dreifarbig­keit der Vereinsfar­ben in den Trikots verloren geht. Mehr Kombinatio­nsmöglichk­eiten hat man aber wiederum bei den Farben von Borussia Mönchengla­dbach“, sagt Wilde. Das modische Derby endet also mit einem versöhnlic­hen 1:1.

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FOTO: IMAGO Fortunas Rot ist zwar dynamisch, das Weiß schmälert das aber, findet Expertin Wilde.
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FOTO. G. AMEND Borussia hat mit Schwarz und Weiß einen Vorteil bei den Kombinatio­nsmöglichk­eiten.
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