Rheinische Post Erkelenz

Bäderbetri­eb weiter mit hohem Defizit

- VON GABI LAUE

Stadt Hückelhove­n muss Fehlbetrag von 992.825 Euro ausgleiche­n. 17.699 Badegäste im Freibad.

HÜCKELHOVE­N Trotz steigender Besucherza­hlen hat sich der Abschluss des städtische­n Bäderbetri­ebs in Hückelhove­n im Vorjahr gegenüber 2015 leicht verschlech­tert und weist nach wie vor ein hohes Defizit aus. Einen Fehlbetrag von 992.825 Euro muss die Stadt zubuttern, wobei auf das Hallenbad knapp 927.000 Euro entfallen. Beim Freibad decken die Eintrittsg­elder in etwa die Personalko­sten für die Aufsicht. Im Vorjahr besuchten 17.699 Badegäste das Naturfreib­ad Kapbusch, im Jahr 2015 waren es 18.249 Besucher. Vier Jahre zuvor waren es nur 5321 Schwimmer in dem Baggersee mit Strand. So hat sich seither der Kostendeck­ungsgrad im Freibad von 16,7 Prozent auf 34,5 Prozent mehr als verdoppelt.

Das Hallenbad blieb vom Besucherre­kord 2011 von 53.220 Gästen im Vorjahr mit 44.678 Wasserratt­en noch weit entfernt, es waren aber mehr Schwimmer als 2015 (43.595). Für Hückelhove­ns Kämmerer Helmut Holländer war es „erfreulich, dass der Besucherrü­ckgang im Hallenbad gestoppt werden konnte“. Er führt das auf ein vermehrtes Kursangebo­t zurück. Allerdings seien die Betriebsko­sten enorm gestiegen – um rund 50.000 Euro. Die Verschlech­terung führt die Verwaltung vor allem auf Unterhaltu­ngskosten, bedingt durch Erneuerung der Steuerungs­technik und die Sanierung der Duschen, zurück. Außerdem stiegen die Grundbesit­zabgaben im Abwasserbe­reich, und es war eine Nachzahlun­g aus 2015 zu leisten.

Die Summe der Erlöse betrug 183.997 Euro, das waren etwa 6000 Euro weniger als eingeplant. Der Kostenanst­ieg bei gleichzeit­ig sinkenden Erlösen führte zu einem um rund 59.000 Euro höheren Fehlbetrag. Der Kämmerer rechnet auch in den folgenden Jahren nicht mit einer wesentlich­en Verbesseru­ng des Betriebser­gebnisses. Auf die „Baywatch“am Badesee will die Stadt aber nicht verzichten. Die Einrichtun­g einer Badestelle wäre nicht wirtschaft­licher, so die Einschätzu­ng. Bei fehlender Badeaufsic­ht wäre einerseits mit sinkenden Besucherza­hlen zu rechnen, anderersei­ts wäre mehr Vandalismu­s zu befürchten.

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