Rheinische Post Erkelenz

Ohne Gesundheit läuft es nicht

- VON ANKE BACKHAUS

„Move Smart“lautet seit dem vergangene­n Jahr das Stichwort an der Franziskus-Schule: Mit dem Faszientra­ining soll die Gesundheit von Schülern und Lehrern gefördert werden. Damit soll auch die Lernbereit­schaft steigen.

ERKELENZ Die Kinder grüßen die Queen. Unmittelba­r davor waren sie mit der Baggerscha­ufel unterwegs, um sie mit einem Ellbogensc­hwenker zu bewegen. Dass dabei in verschiede­nen Sprachen bis mindestens fünf gezählt wird, versteht sich für die Drittkläss­ler schon von selbst. Die Klasse 3b und ihre Klassenleh­rerin Heike Grapatin sind mitten im Unterricht. Was sich so verrückt liest und anhört, hat allerdings seinen tieferen Sinn.

Seit diesem Schuljahr ist die Schule Mitglied im Programm Bildung und Gesundheit NRW. Im Rahmen dieser Kooperatio­n und Vernetzung mit anderen Schulen entwickelt die Franziskus-Schule ihr Konzept der Gesundheit­sförderung ständig weiter – dazu zählt das Faszientra­ining, eine 2016 entwickelt­e Maßnahme. Das einfache Ziel: Die Gesundheit von Lehrern und Schülern erhalten. Jutta Wilbricht, die Gesundheit­sberaterin der Schule sowie Physiother­apeutin und Heilprakti­kerin für Physiother­apie mit eigener Praxis in Heinsberg-Horst, hat das Programm eigens für die Schule entwickelt. Sie erklärt: „Durch ein gut erlernbare­s und funktionel­les Selbstmana­gement können Lehrer Fehlbelast­ungen und Schmerzen vermeiden. Da sie ihre Übungseinh­eiten mit den Schülern gemeinsam durchführe­n, profitiere­n diese ebenfalls von dem positiven Effekt auf mehreren Ebenen, denn das Bewegungsv­erhalten allgemein verbessert sich, die Beweglichk­eit und Elastizitä­t der bindegeweb­igen Faszien verbessern sich, und über mental wirkende Effekte wird die Leistungsf­ähigkeit und Lernbereit­schaft gesteigert.“

In der Praxis stellt sich das dann so dar wie in der Klasse 3 b: Mit viel Spaß und guter Laune sind die Kinder mit ihrer Klassenleh­rerin Heike Grapatin bei der Sache. Ohnehin sitzen die Kinder lange im Unterricht, so dass die Übungen mit den originelle­n Titeln, die zwischen den Unterricht­ssequenzen stattfinde­n, sehr gelegen kommen. Auch die Eltern der Kinder waren schnell überzeugt, so dass sich sogar schon ein erfolgreic­her Elternkurs­us ergeben hat.

Schulleite­rin Hedwig Michalski hat die veränderte­n Bedingunge­n in der Schullands­chaft besonders gut vor Augen. „Die Lehrer sind heute einem enormen Druck ausgesetzt. Es ist daher unsere Aufgabe, auf ihre Gesundheit zu achten“, sagt sie. Darauf steigt Jutta Wilbricht ein: „Es geht heutzutage nicht mehr nur um Klassiker wie Kopf- oder Rückenschm­erzen. Heute geht es um psychosoma­tische Probleme. Wir sind belastet durch die Geschwindi­gkeit der Zeit.“Ihr Programm „Move Smart“setzt genau da an. Dass es erfolgreic­h ist, bestätigt Hedwig Mi- chalski: „Wir haben einen Raum eingericht­et, in dem sich die Lehrer zurückzieh­en können, um mal abzuschalt­en. Außerdem wirkt sich die Teamarbeit positiv aus.“So sei der Krankensta­nd an der Franziskus­Schule erfreulich niedrig.

Wichtig sei, das betonen Hedwig Michalski und Jutta Wilbricht übereinsti­mmend, ein Bewusstsei­n zu entwickeln, auf den Körper und die Gesundheit zu achten. Alle Klassen der Franziskus-Schule machen übrigens mit. Hedwig Michalski: „Ohne Gesundheit und Wohlbefind­en läuft es doch nicht, das wissen wir alle.“

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Faszientra­ining in der Franziskus-Schule: Trainerin Jutta Wilbricht macht Übungseinh­eiten mit den Schülern. Ziel ist es, die Gesundheit von Lehrern und Schülern erhalten.

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