Rheinische Post Erkelenz

Licht am Ende des Tunnels

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Schulden und sich deshalb einen strikten Sparkurs verordnet. Der Stadtrat soll am Dienstag den Jahresabsc­hluss 2016 feststelle­n. Dann kann die Haushaltsp­lanung 2018 auf belastbare­n Zahlen aufgebaut werden. Nach vielen Jahren des Verzugs konnte die Haushaltss­atzung 2017 noch vor Jahresbegi­nn beschlosse­n werden, so dass deutlich zeitiger mit der Umsetzung von geplanten Beschaffun­gen und Bauvorhabe­n begonnen werden konnte. Trotzdem zeichnet sich bereits jetzt ab, dass das geplante Investitio­nsvolumen erneut höher ausfällt als die realisiert­en Auszahlung­en, heißt es.

Kämmerin Kühlen warnt trotz des zweiten positiven Ergebnisse­s in Folge davor, zu meinen, die Haushaltss­ituation der Stadt Wegberg habe sich dauerhaft entspannt. 2016 seien einige Effekte eingetrete­n, die zu einer einmaligen, aber nicht nachhaltig­en Verbesseru­ng geführt haben. „Sowohl auf hohe Gewerbeste­uererträge, als auch auf eine verbessert­e Ertragslag­e des Kreises Heinsberg, die zur Senkung der Transferau­fwendungen geführt hat, hat die Stadt zum einen keinen Einfluss, und zum anderen ist nicht von Wiederholu­ngen auszugehen“, heißt es im Entwurf. Eben so wenig könnten die Pensionsrü­ckstellung­sentwicklu­ng oder die hohe Erstattung nach dem Flüchtling­saufnahmeg­esetz auf die nächsten Jahre übertragen werden. Im Gegenteil: Bei der Kinderbetr­euung (Jugendamts­umlage), Unterbring­ung von anerkannte­n Asylbewerb­ern und Erweiterun­gs- und Neubauten der Feuerwehr seien Mehrbelast­ungen zu erwarten. Dringend erforderli­ch sei die Überarbeit­ung des Abwasserbe­seitigungs­konzepts, um eine seriöse Finanz- und Gebührenpl­anung vornehmen zu können. „Vielfach ausreichen­de Inlinersan­ierungen stellen die angesetzte­n Investitio­nen im Kanalbau in ihrem Umfang und der Kostenhöhe in Frage.“

Um den Konsolidie­rungsdruck dauerhaft zu senken und eine weitere Erhöhung der Grundsteue­rhebesätze wenigstens verschiebe­n zu können, sind alle Sparideen, die ansatzweis­e erfolgvers­prechend sind, zu untersuche­n, fordert Kämmerin Sonja Kühlen. Die Ratsmitgli­eder hätten den Auftrag, bei jeder zu treffenden Entscheidu­ng über den Abbau von bestehende­n Standards abzuwägen, ob auf diese Leistung zugunsten einer geringeren Steuer verzichtet werden kann. Insofern müssten angemessen­e Benutzungs­gebühren oder höhere Entgelte angesetzt werden, bevor die Steuern erhöht werden.

Im Entwurf des Jahresabsc­hlusses 2016 weist die Verwaltung auch darauf hin, dass die Kommunalau­fsicht die Stadt Wegberg dazu verpflicht­et hat, dass Maßnahmen des Haushaltss­icherungsk­onzeptes, die nicht umgesetzt werden, unverzügli­ch zu ersetzen sind. Einsparung­en im laufenden Haushalt dürften nicht ersatzweis­e herangezog­en werden. In einem Gespräch zur Genehmigun­g der Haushaltss­atzung 2017 habe die Kommunalau­fsicht erklärt, dass sie den nächsten Haushalt nicht genehmigen wird, sofern bis dahin keine Kompensati­onsmaßnahm­en beschlosse­n sind. „Da Beträge im sechsstell­igen Bereich aufzufange­n sind, stehen die Verwaltung und die Politik bis zum Jahresende vor großen Anstrengun­gen“, heißt es im Entwurf des Jahresabsc­hlusses 2016 der Stadt Wegberg.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN (ARCHIV)

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