Magischer Abend in Beeck: FC entzaubert ein Spitzenteam
Regionalliga: Beeck schlägt Rödinghausen 3:1 – völlig verdient. Speziell erste Hälfte eine einzige Delikatesse. Hasani (2) und Wilms treffen.
WEGBERG Als Friedel Henßen gestern am späteren Abend zur Pressekonferenz das vollbesetzte Stadionzelt betrat, da passierte etwas, was zu dieser Gelegenheit dort noch nie passiert ist: Dem Teamchef des FC Wegberg-Beeck schlug beim Gang zum Tisch langanhaltender Beifall entgegen. „Den werde ich an die Mannschaft weiterreichen“, erklärte er umgehend. Verdient hatten ihn seine Schützlinge auf alle Fälle. Denn die tolle Vorstellung vom 1:1 gegen Borussia Dortmund II vom Dienstag hatten seine Jungs soeben noch mal deutlich getoppt: Den bisherigen Tabellenzweiten SV Rödinghausen schlugen die SchwarzRoten 3:1 – und das völlig verdient.
Das Gros der 418 Zuschauer im Waldstadion geriet so völlig aus dem Häuschen. Erstmals haben die Kleeblätter in der Regionalliga einen der ganz Großen geschlagen – und das, obwohl neben Sahin Dagistan kurzfristig auch noch Nico Czichi ausfiel (Gleichgewichtsstörungen in Folge von verschobenen Kristallen im Ohr). Für ihn rückte Norman Post in die Anfangsformation.
Auch den Nackenschlag des frühen Rückstands durch einen reichlich umstrittenen Elfmeter steckten die Platzherren unbeeindruckt weg: Rödinghausens Rechtsaußen Tobias Steffen fädelte gegen Sascha Tobor ein – Florian Heien (Xanten), der sich auch generell offensichtlich nicht dem Vorwurf aussetzen wollte, ein Heimschiri zu sein, deutete auf den Punkt. Simon Engelmann verwandelte sicher (13.).
Binnen elf Minuten drehte Beeck die Partie. Zunächst köpfte Sebastian Wilms eine präzise Ecke Joshua Holtbys recht unbehelligt zum Ausgleich ein (21.). Und nachdem der SV danach eine gute Doppelchance vergeben hatte – einmal rettete Keeper Stefan Zabel großartig, dann schlug Post einen Kopfball von der Linie (28.+29.) –, schlug erstmals der überragende Sphend Hasani zu: Nachdem ein Flachschuss von Kapitän Maurice Passage im Abwehrnetz hängengeblieben war, setzte Hasani beim folgenden Tohuwabohu entschlossen nach, umspielte noch Keeper Niclas Heimann und schob eiskalt ein (32.). Die Pausenführung war verdient – phasenweise hatte sich das spielfreudige Beeck mit höchstem Tempo gar in einen regelrechten Rausch kombiniert.
Mit seinem siebten Saisontor sorgte Hasani nach Mustervorarbeit von Holtby und Marc Szymczweski aus kurzer Distanz für die Vorentscheidung (59.). Auch danach stand Beeck sicher, ließ nur sehr wenig zu, kämpfte im Verbund leidenschaftlich – und hatte bei einem Freistoß von Allan Firmino Dantas an die Lattenoberkante (83.) einmal auch das nötige Glück an diesem außergewöhnlichen Abend voller Magie und zauberhafter Momente. Beeck: Zabel – Passage, Fäuster, Küppers, Tobor (80. Müller) – Holtby, Wilms – Lambertz (90.+3 Sharaf), Post (90. Zayton) – Szymczewski, Hasani