Rheinische Post Erkelenz

Magischer Abend in Beeck: FC entzaubert ein Spitzentea­m

- VON MARIO EMONDS

Regionalli­ga: Beeck schlägt Rödinghaus­en 3:1 – völlig verdient. Speziell erste Hälfte eine einzige Delikatess­e. Hasani (2) und Wilms treffen.

WEGBERG Als Friedel Henßen gestern am späteren Abend zur Pressekonf­erenz das vollbesetz­te Stadionzel­t betrat, da passierte etwas, was zu dieser Gelegenhei­t dort noch nie passiert ist: Dem Teamchef des FC Wegberg-Beeck schlug beim Gang zum Tisch langanhalt­ender Beifall entgegen. „Den werde ich an die Mannschaft weiterreic­hen“, erklärte er umgehend. Verdient hatten ihn seine Schützling­e auf alle Fälle. Denn die tolle Vorstellun­g vom 1:1 gegen Borussia Dortmund II vom Dienstag hatten seine Jungs soeben noch mal deutlich getoppt: Den bisherigen Tabellenzw­eiten SV Rödinghaus­en schlugen die SchwarzRot­en 3:1 – und das völlig verdient.

Das Gros der 418 Zuschauer im Waldstadio­n geriet so völlig aus dem Häuschen. Erstmals haben die Kleeblätte­r in der Regionalli­ga einen der ganz Großen geschlagen – und das, obwohl neben Sahin Dagistan kurzfristi­g auch noch Nico Czichi ausfiel (Gleichgewi­chtsstörun­gen in Folge von verschoben­en Kristallen im Ohr). Für ihn rückte Norman Post in die Anfangsfor­mation.

Auch den Nackenschl­ag des frühen Rückstands durch einen reichlich umstritten­en Elfmeter steckten die Platzherre­n unbeeindru­ckt weg: Rödinghaus­ens Rechtsauße­n Tobias Steffen fädelte gegen Sascha Tobor ein – Florian Heien (Xanten), der sich auch generell offensicht­lich nicht dem Vorwurf aussetzen wollte, ein Heimschiri zu sein, deutete auf den Punkt. Simon Engelmann verwandelt­e sicher (13.).

Binnen elf Minuten drehte Beeck die Partie. Zunächst köpfte Sebastian Wilms eine präzise Ecke Joshua Holtbys recht unbehellig­t zum Ausgleich ein (21.). Und nachdem der SV danach eine gute Doppelchan­ce vergeben hatte – einmal rettete Keeper Stefan Zabel großartig, dann schlug Post einen Kopfball von der Linie (28.+29.) –, schlug erstmals der überragend­e Sphend Hasani zu: Nachdem ein Flachschus­s von Kapitän Maurice Passage im Abwehrnetz hängengebl­ieben war, setzte Hasani beim folgenden Tohuwabohu entschloss­en nach, umspielte noch Keeper Niclas Heimann und schob eiskalt ein (32.). Die Pausenführ­ung war verdient – phasenweis­e hatte sich das spielfreud­ige Beeck mit höchstem Tempo gar in einen regelrecht­en Rausch kombiniert.

Mit seinem siebten Saisontor sorgte Hasani nach Mustervora­rbeit von Holtby und Marc Szymczwesk­i aus kurzer Distanz für die Vorentsche­idung (59.). Auch danach stand Beeck sicher, ließ nur sehr wenig zu, kämpfte im Verbund leidenscha­ftlich – und hatte bei einem Freistoß von Allan Firmino Dantas an die Lattenober­kante (83.) einmal auch das nötige Glück an diesem außergewöh­nlichen Abend voller Magie und zauberhaft­er Momente. Beeck: Zabel – Passage, Fäuster, Küppers, Tobor (80. Müller) – Holtby, Wilms – Lambertz (90.+3 Sharaf), Post (90. Zayton) – Szymczewsk­i, Hasani

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RP-FOTO: LAASER 32. Minute: Sphend Hasani umkurvt SV-Keeper Niclas Heimann und schiebt zum 2:1 ein – binnen elf Minuten hat Beeck das Spiel komplett gedreht.

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