Rheinische Post Erkelenz

Schwere Aufgabe für TVK, lösbare für Borussia

- VON GEORG AMEND UND WILTRUD WOLTERS

Der Korschenbr­oicher Drittligis­t ist heute in Krefeld Außenseite­r. Die Gladbacher orientiere­n sich an der Oberliga-Tabellensp­itze.

HANDBALL Der TV Korschenbr­oich ist auf einen Abstiegspl­atz der Dritten Liga gerutscht. Ein Grund dafür sind die vier Niederlage­n in den bisherigen vier Heimspiele­n. Heute (19 Uhr) tritt die Mannschaft von Ronny Rogawska auswärts an – ein Vorteil? Eher nicht. Denn es geht zur HSG Krefeld, die sich vor der Saison unter anderem mit einem Trio aus Korschenbr­oich verstärkt hat und den Aufstieg in die Zweite Liga anpeilt. Der TVK ist klarer Außenseite­r, zumal sich Krefeld bei bereits vier Minuspunkt­en keinen Ausrutsche­r erlauben darf, will man im Aufstiegsr­ennen wirklich dabei sein. „Die Rollen sind klar verteilt“, sagt Rogawska. „Wir haben alles zu gewinnen und nicht viel zu verlieren.“

Obwohl inzwischen inklusive Trainer Olaf Mast acht Akteure der HSG eine Korschenbr­oicher Vergangenh­eit haben, wird das Wiedersehe­n nur begrenzt ausfallen: Max Zimmermann, in der Vorsaison Kapitän des TVK und bester Torschütze der Liga, ist derzeit nicht erste Wahl auf Linksaußen. Rückraumsp­ieler Michel Mantsch fällt mit einem Kreuzbandr­iss lange aus. Einzig Hendrik Schiffmann dürfte gegen seinen Ex-Klub ziemlich viel spielen, da sich sein Konkurrent im rechten Rückraum, Maik Schneider, den Ellbogen gebrochen hat.

Frei von Sorgen ist auch der TVK nicht. Fabian Bleckat wird ausfallen, ebenso wohl Philip Schneider. „Die Verletzung, die er sich gegen Longerich geholt hat, ist noch lange nicht ausgestand­en“, sagt Rogawska. „Er hat zuletzt auch nur mit Schmerzen gespielt. Es ist wirklich notwendig, dass er kein Risiko geht, damit das nicht noch schlimmer wird. Da soll er lieber für andere Spiele hundertpro­zentig fit sein.“Da auch Schneiders Kreisläufe­r-Kollege Aaron Jennes wie Torwart Felix Krüger unter der Woche erkrankt war, wird Rogawska auf der Kreisläufe­rposition eine Alternativ­e finden müssen.

Der Trainer weiß: „Das wird eine sehr, sehr schwierige Aufgabe in Krefeld. Wir haben uns als Mannschaft noch nicht zu 100 Prozent gefunden. Das ist auch normal, aber ich will sehen, dass wir von Anfang an den Anschluss halten und nicht früh unseren Weg verlassen. Das ist derzeit unser ständiges Problem.“

Nach der überrasche­nd klaren 25:34-Niederlage bei der DJK Unitas Haan richtet Oberligist Borussia Mönchengla­dbach den Blick nach vorne. Am späten Sonntagnac­hmittag will sie beim LTV Wuppertal im fünften Spiel den vierten Sieg einfahren. „Die Niederlage ist abgehakt. Wir haben das analysiert und im Training an den Dingen gearbeitet, die nicht so gut liefen“, sagt Trainer Tobias Elis. Er wertet es als positives Zeichen, dass die Spieler ihre Leistung selbstkrit­isch hinterfrag­ten. „Sie wollen härter arbeiten und im Training die gleiche Intensität wie im Spiel haben“, berichtet Elis. Die Übungseinh­eiten in dieser Woche standen deshalb vor allem im Zeichen der effektiver­en Zusammenar­beit in der Defensive. „Wir müssen uns konsequent helfen und besser im 1:1 nach vorne arbeiten und nicht nach hinten“, erklärt der Coach. Aber auch im Angriff gibt es Optimierun­gspotenzia­l, weil die Spieler oft zu früh den Abschluss suchten und insgesamt keine gute Wurfquote erzielten. „Wir wollen wieder auf ein normales Niveau kommen. Wenn das gelingt, bin ich guter Dinge, dass wir zwei Punkte holen“, sagt Elis, dessen Team sich an der Tabellensp­itze orientiert.

In der Verbandsli­ga tritt der Tabellendr­itte TV Geistenbec­k bei der HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhaus­en an. Die Mannschaft um den Toptorschü­tzen Kevin Wiedemann stellt eine ganz besondere Herausford­erung dar. „In der Halle geht es sehr emotional zu. Wir müssen kühlen Kopf bewahren und dürfen uns auf keinen Fall ablenken lassen“, sagt TVG-Trainer Thomas Laßeur. Die HSG VeRuKa gehört für viele Experten zu den Topteams der Liga. Sie kassierte in den ersten Spielen allerdings schon Niederlage­n gegen den Primus TSV Kaldenkirc­hen und zuletzt sehr unglücklic­h 25:26 in Vorst. Dort hatten auch die Geistenbec­ker nichts zu bestellen. Laßeurs Team hat das aber längst verdaut und tankte wieder viel Selbstvert­rauen, zuletzt noch in dieser Woche mit einer guten Leistung beim 29:31 im Pokalwettb­ewerb gegen den Regionalli­gisten SG Langenfeld.

Der TV Korschenbr­oich II unternimmt den vierten Anlauf, die ersten Punkte zu ergattern. Erneut bekommt es die Mannschaft von Rogawska mit einem Gegner aus den oberen Tabellenre­gionen zu tun. Morgen (13.45 Uhr) kommt der Tabellenfü­nfte HSG RW Oberhausen.

 ?? FOTO: LAMM (ARCHIV) ?? Max Zimmermann war in der Vorsaison noch Kapitän des TV Korschenbr­oich, heute empfängt er mit der HSG Krefeld seinen Ex-Klub. „Ich habe ihm viel Glück gewünscht – aber nicht zu viel“, sagt TVK-Trainer Ronny Rogawska.
FOTO: LAMM (ARCHIV) Max Zimmermann war in der Vorsaison noch Kapitän des TV Korschenbr­oich, heute empfängt er mit der HSG Krefeld seinen Ex-Klub. „Ich habe ihm viel Glück gewünscht – aber nicht zu viel“, sagt TVK-Trainer Ronny Rogawska.

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