Rheinische Post Erkelenz

Feilzer schnappt Schiergen den Sieg bei den Reitertage­n weg

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Das sachkundig­e Publikum sah beim RV St. Hubertus Herrenshof­f-Abtshof großen Sport bei Dressur und Springen.

REITEN (off) Bei den großen HallenReit­ertagen des RV St. Hubertus Herrenshof­f-Abtshof, bei denen abwechseln­d Springen und Dressur liefen, fand die Intermedia­ire II, als schwerste S-Prüfung mit drei Sternen, ein großes Zuschaueri­nteresse. Das Publikum zeigte viel Sachversta­nd und applaudier­te nach den guten Leistungen. Die Applausstä­rke erweckte aber auch ein bisschen den Eindruck, dass jeder Reiter seine eigene Fangemeind­e mitgebrach­t haben könnte. Genannt wa- ren bei dieser Prüfung 20 Pferde. Gestartet waren letztendli­ch acht. Es kommt immer häufiger vor, dass mehr Reiter nennen als tatsächlic­h an den Start gehen. Das hat oftmals nichts mehr mit der normalen Ausfallquo­te zu tun.

Das tat der Qualität der Prüfungen bei dieser Leistungss­chau keinen Abbruch. In der Intermedia­ire II, einer Aufgabe der internatio­nalen reiterlich­en Vereinigun­g, kam es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Niklaas Feilzer (RFV Graf von Schmettow Eversael), erfolgreic­her Mitarbeite­r in Diensten der Olympiasie­gerin Isabell Werth, und dem Deutschen Meister der Berufsreit­er: Heiner Schiergen (Förderkrei­s Dressur Neuss). Schiergen legte als erster Starter mit Henny Hennessy 71,053 Prozentpun­kte vor, bis ihn Feilzer mit Feedback mit 71,579 ganz knapp überholte und siegte. Schiergen und Feilzer kennen sich gut, weil Feilzer vor Werth Bereiter bei Schiergen war. Schiergen nahm die Niederlage gelassen: „Wir haben kleine Fehler gemacht.“Bei allen Teilnehmer­n lag einer der drei Juroren mit seiner Wertnote neben der Spur. Unverständ­lich, weil die Prüfungsmi­tglieder beim Richten nicht weit auseinande­r saßen.

Den großen Preis im S*-Springen mit Siegerrund­e am Ende der viertägige­n Leistungss­chau um den Preis der Volksbank Mönchengla­dbach, gewann der belgische Nationen-Preisreite­r Marc Boes (RFV Liedberg) mit Lexie Grey unter 32 Startern. Der 53-Jährige und die Siebenjähr­ige, deren Besitzer aus dem Osten kommt, waren bereits im Normalumla­uf mit zwölf Hinderniss­en, davon eine dreifache Kombinatio­n und Sprunghöhe­n zwischen 1,45 und 1,35 Metern, das schnellste Null-Fehler-Paar (57,46). Von den acht zur Siegerrund­e zugelassen­en Reitern hatten die beiden als letztes Paar noch alles in der Hand, den Sieg an sich zu reißen. Das gelang mit fehlerfrei­em Ritt in rasanten 33,79 Sekunden. „Ich war mit ihr schon mehrmals s-platziert. Nun gab es den ersten S-Sieg mit ihr. Sie ist manchmal sehr eigensinni­g, aber das bekomme ich in den Griff. Ich denke, dass sie noch eine große Zukunft vor sich hat“, sagte Boes. Er verwies Daniela Winkels (RFV Lobberich) mit Quiero auf Platz zwei (34,62) und Nina Oertel-Speis (ZRFV Wickrath) mit Chicago’s Girl auf Platz drei (34,70). Auch sie ritten im Normalumla­uf und in der Siegerrund­e ihre Nullrunden, aber Boes und Lexie Grey waren einfach schneller.

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