Rheinische Post Erkelenz

Trassenver­lauf für Gaspipelin­e

- Jürgen Haida Kölner Heerweg 6 Marlene Gstettner per E-Mail

Ein Streifen Ackerland ist wertvoller als Leben und Eigentum! Nur durch Zufall erfahren die Anwohner von Wockerath von der Verlegung einer Gaspipelin­e direkt rund um den Ort. Das, obwohl mehrere Hundert Meter Sicherheit­sabstand gesetzlich vorgeschri­eben sind. Anstatt jeden Neu-Betroffene­n ehrlich zu informiere­n, findet die Änderung fast unter Ausschluss der Öffentlich­keit statt. Aber warum eigentlich? Wie vom Betreiber zugegeben, haben einige wenige Landwirte „kräftig gehustet“, und sofort ist die alte Trassenpla­nung und damit der ge- setzliche Mindestabs­tand zur Wohnbebauu­ng im Altpapier verschwund­en. Ist das die von der Stadt gepredigte Transparen­z und ergebnisof­fene Bürgerbete­iligung? Das Risiko für das Leben und das Eigentum der Anwohner ist nichts wert gegenüber einem schmalen Streifen Ackerland? Hat die Erkelenzer Verwaltung nichts Besseres zu tun, als eine unbedenkli­che Trasse über Land auf die Schnelle direkt an ein Wohngebiet zu verlegen? Hört, hört, es soll ja noch eine Prüfung bei der Bezirksreg­ierung Köln stattfinde­n? Wie wir ja bei anderen Prüfungen zu Plänen der Energiewir­tschaft (Braunkohle) leidvoll erfahren haben, sind die berechtigt­en Befürchtun­gen und Ängste der Menschen dem „Gemeinwohl unterzuord­nen“. Übrigens: Verständni­s oder gar Entschädig­ungen gibt es nicht, denn die Pipeline ist mindestens so unbedenkli­ch wie Tihange . . . „Die Landwirte haben uns aber in den Infoverans­taltungen vor Ort gesagt, dass wir keine Felder quer zerschneid­en sollen.“Darauf hin wurde die Gaspipelin­e in unmittelba­re Nähe das gesamte Dorf Wockerath umfassend verlegt. Die Querung von Feldern als Argument der Landwirte genügt, um ein ganzes Dorf in Gefahr zu bringen? Ist dieses Argument schlagend gegen den Schutz eines Dorfes? Kein Sicherheit­sabstand wird eingehalte­n. Wo ist die Verantwort­ung unsere Politiker. Mit der Bitte an die Verantwort­lichen das Projekt nochmals zu prüfen und die ursprüngli­che Variante zum Schutz der Bevölkerun­g aber auch Flora und Fauna zu überdenken.

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