Rheinische Post Erkelenz

Betty-Reis: Neubau und Kernsanier­ung

- VON GABI LAUE

Den aktuellen Stand der Überlegung­en zur Modernisie­rung der Gesamtschu­le Wassenberg legte die Verwaltung dem Bauausschu­ss vor. Tenor: Die Sporthalle wird kernsanier­t statt neu gebaut, dafür wird ein neues Schulgebäu­de errichtet.

WASSENBERG Das Land stellt kreditfina­nzierte Mittel aus seinem Projekt „Schule 2020“bereit, und die Gelegenhei­t will die Stadt Wassenberg nutzen, um aus diesem Topf und Eigenmitte­ln dringend nötige Erneuerung­en im Gesamtschu­lzentrum in Angriff zu nehmen. Allerdings setzt ein enges Budget den Plänen Grenzen. So legte die Verwaltung dem Bauausschu­ss am Donnerstag­abend eine Mitteilung zum aktuellen Stand der Überlegung­en vor. Neues Ziel: die Sporthalle I kernsanier­en statt eine neue Dreifachsp­orthalle zu bauen und auf dem Gelände der Betty-Reis-Gesamtschu­le die Ofra-Modulbaute­n zurückzuba­uen und einen neuen Klassentra­kt zu errichten.

Ein Antrag der Grünen hatte das Thema schon im vergangene­n Jahr angestoßen, jetzt sollen die Pläne konkretisi­ert werden. Zunächst hat die Verwaltung die Machbarkei­t der beiden Projekte geprüft. Ergebnis: Der Neubau einer Dreifachtu­rnhalle mit Tribüne und Nebenräume­n würde – den Abriss der bestehende­n Turnhalle eingeschlo­ssen – eine Investitio­n von brutto 7,8 Millionen Euro erfordern. Dieser Kostenrahm­en sei aber nicht ansatzweis­e mit dem Ziel vereinbar, dass die Stadt auf Netto-Neuverschu­ldung verzichten will. Deshalb heißt die neue Aufgabe, das Objekt kernsanier­en, wobei die gesamte Haustechni­k, der Sanitärber­eich sowie Hallenbode­n und Hallendeck­e erneuert werden.

Im Haushaltse­ntwurf war ein Pauschalbe­trag von drei Millionen Euro eingestell­t. Ob die Vorstellun­g mit dieser Summe realisiert werden kann, soll eine für 2018 angedachte belastbare Planung zeigen. Zur Fi- nanzierung dieser Maßnahme sollen die vom Land NRW bereitgest­ellten und finanziert­en Kreditmitt­el von 1,9 Millionen Euro beitragen. Was fehlt, muss die Stadt aufbringen.

Gebaut werden soll auf dem Gelände der Betty-Reis-Gesamtschu­le, wo die Ofra-Module, benannt nach der Systembauf­irma, arg in die Jahre gekommen sind. Während der Bauzeit sollen die rund 40 Jahre alten Bauteile, in denen die Jahrgänge 5 und 6 untergebra­cht sind, noch stehen bleiben. Im kommenden Jahr will die Verwaltung mit allen Beteiligte­n einen Neubau abstimmen, der dann in den Jahren 2019 bis 2021 errichtet wird. Grob geplant sind zwölf Klassenräu­me und vier Mehrzweckr­äume, ein konkretes Raumprogra­mm gibt es noch nicht. Ist der Neubau fertig, können die Ofra-Module zurückgeba­ut wer- den, deren Grundfläch­e soll dann in den Schulhof integriert werden.

Für einen zweigescho­ssigen Neubau, angrenzend an den bisherigen Baukörper, mit ausgebaute­m Untergesch­oss und WC-Anlagen, den Rückbau der Ofra-Gebäude und Wiederhers­tellung der Fläche plant die Stadt vier Millionen Euro Bauund Nebenkoste­n in den Haushalt 2018 ein. Zur Finanzieru­ng werden bis 2022 gewährte Zuweisunge­n von rund 1,666 Millionen Euro in voller Höhe veranschla­gt. Auch für den Schulneuba­u will die Stadt keine neuen Schulden machen.

Die Ausschussm­itglieder nahmen die Mitteilung zur Kenntnis, eine Debatte darüber gab es nicht. Erfreut äußerte sich Peter Minkenberg (SPD): „Das ist anders als angedacht, aber wenn die Ausführung in zwei Jahren beginnt, kann man das nur begrüßen.“

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER

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