Burghardt wieder Coach bei Viktoria Kleingladbach
HÜCKELHOVEN Rücktritt vom Rücktritt: Zumindest kommissarisch ist Oliver Burghardt wieder Trainer des in der Staffel 2 beheimateten Fußball-B-Ligisten Viktoria Kleingladbach. Nach dem 0:4 gegen Karken am 1. Oktober hatte der 50-Jährige seinen Rücktritt erklärt – vergangenen Sonntag, beim 1:3 gegen Kirchhoven, coachte Burghardt das Team aber wieder. „Ich war nicht wegen der Niederlage gegen Karken zurückgetreten, auch wenn da die Disziplin mal wieder nicht gestimmt hat, wir ohnehin viel zu viele Platzverweise kassieren“, erklärte Burghardt auf Nachfrage unserer Redaktion. Entscheidend sei, dass er sich zunehmend als Einzelkämpfer gefühlt habe: „Bei der Viktoria arbeiten auch im Vorstand viel zu wenige mit, wird dafür viel zu viel übereinander statt miteinander geredet. So geht es einfach nicht weiter.“Mit seinem Rücktritt habe er daher ein Zeichen setzen wollen.
„Ich habe auf vorzeitige Neuwahlen des kompletten Vorstands gedrängt – der aktuelle besteht ja nur noch aus wenigen Leuten“, führte Burghardt weiter aus. Das habe er erreicht – am 1. Dezember gibt es nun eine vorgezogene Mitgliederversammlung, in der ein weitgehend neuer Vorstand gewählt werden soll. Burghardt: „Dafür gibt es auch schon die entsprechenden Kandidaten. Es sieht gut aus, und daher habe ich kommissarisch mein Traineramt auch wieder aufgenommen.“Sollte in der Versammlung tatsächlich ein neuer Vorstand gewählt werden, werde er dann auch wieder den regulären Trainer machen, kündigt er an.
Hintergrund: Burghardt ist bei der Viktoria nicht irgendein Trainer, den man mal leicht austauschen kann, sondern eine Institution. 1998 übernahm er Kleingladbachs F-Jugend, führte das Team durch alle Jahrgänge bis in den Seniorenbereich. Dort kam das Team 2011 an – seitdem trainiert er Viktorias Seniorenmannschaft. Die aktuelle Saison ist also seine 20. Spielzeit in Folge bei der Viktoria.