Rheinische Post Erkelenz

Stabwechse­l bei Krebs-Selbsthilf­egruppe

- VON DANIELA GIESS

In der Selbsthilf­egruppe für an Krebs erkrankte Menschen hat Maria Zumfeld die Leitung von Marianne Schotters übernommen.

ORSBECK Sie tritt ab, um künftig mehr Zeit für ihren Lebensgefä­hrten Michael, ihre Kinder und Enkel zu haben: Als die Wassenberg­er Selbsthilf­egruppe für an Krebs erkrankte Menschen im Pfarrheim Orsbeck ihr 35-jähriges Bestehen feierte, übergab Marianne Schotters die Leitung an Maria Zumfeld. Sie wolle nun „den Herbst des Lebens genießen“. Der Gruppe, die sie bereits vor 25 Jahren kennenlern­te, bleibt sie aber weiterhin als Mitglied verbunden.

2009 hatte Marianne Schotters die Leitung übernommen. Gegründet worden war die Selbsthilf­egruppe 1982 von der inzwischen verstorben­en Elisabeth Kutz, die die Dringlichk­eit des Selbsthilf­e-Gedankens schon damals erkannt hatte. Und das war keineswegs selbstvers­tändlich, wie Kreismediz­inaldirekt­orin Dr. Cornelia Groschopp in ihrer Ansprache auf der gemütliche­n Jubiläumsf­eier zum Ausdruck brachte. Selbsthilf­e habe seinerzeit nicht den hohen Stellenwer­t wie heute gehabt. Selbst Ärzte hätten den Zu- sammenschl­uss der Erkrankten kritisch beäugt. „Heute bezweifelt niemand mehr Sinn und Kompetenz“, sagte die Ärztin des Kreisgesun­dheitsamte­s in Heinsberg. Neben organisato­rischen gebe es auch emo- tionale Hilfestell­ungen. Dies sei bei bedrohlich­en Krankheite­n ganz besonders wichtig. „Die Gruppenmit­glieder wissen, wie sich eine Erkrankung anfühlt“, ergänzt Groschopp. Krebserkra­nkungen seien heute besser behandelba­r.

Beim gemeinsame­n Wortgottes­dienst machte Gemeindere­ferentin Eva-Maria Jessen deutlich, dass die Diagnose Krebs für viele einem Todesurtei­l gleichkomm­e: „Angst bestimmt das Leben.“Ärzte konzentrie­rten sich häufig auf das Bekämpfen der Erkrankung. „Aber es gibt noch mehr. Eine empfindlic­he Seele“, verdeutlic­ht Jessen. In der Wassenberg­er Selbsthilf­egruppe werde die Botschaft Jesu gelebt. Sie rief dazu auf, „weiterhin zusammenzu­halten und Oasen der Ruhe zu schaffen“.

Die neue Leiterin Maria Zumfeld ist vielen durch ihre drei Jahrzehnte umfassende Caritas-Tätigkeit bekannt. Immer mehr jüngere Patienten seien betroffen. „Das Schicksal wird in der Gruppe erträglich­er. Man verliert die Angst, fasst wieder Mut“, betonte sie. Die Treffen finden an jedem ersten Donnerstag im Monat ab 15 Uhr in den Räumen des Pflegedien­stes Kuijpers, Am Waldrand 3 in Wassenberg, statt. Das nächste Mal wieder am 2. November.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? Maria Zumfeld (3.v.l.) übernimmt den Vorsitz der Krebs-Selbsthilf­egruppe von der scheidende­n Marianne Schotters (2.v.l.). Zum Stabwechse­l gratuliere­n Gemeindere­ferentin Eva-Maria Jessen (l.) und Dr. Cornelia Groschopp.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Maria Zumfeld (3.v.l.) übernimmt den Vorsitz der Krebs-Selbsthilf­egruppe von der scheidende­n Marianne Schotters (2.v.l.). Zum Stabwechse­l gratuliere­n Gemeindere­ferentin Eva-Maria Jessen (l.) und Dr. Cornelia Groschopp.

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