Rheinische Post Erkelenz

Engagement für Geflüchtet­e in Hückelhove­n ausgeweite­t

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Helfer werden nach wie vor dringend benötigt.

HÜCKELHOVE­N (RP) Nach der Zeit der Ankunft von Geflüchtet­en vor allem im Jahr 2015 und deren erster Versorgung hat sich für die Helfer das Aufgabensp­ektrum inzwischen stark verändert. Davon berichtete­n einige ehrenamtli­ch Engagierte auf dem Grillfest im und am Ehrenamtsr­aum des „Kristallis­ationspunk­tes gegen Armut durch Integratio­n“(KAI) des DRK, zu dem Verantwort­liche des Projektes „Flüchtling­spaten Hückelhove­n“eingeladen hatten.

Dabei konnten sich bereits aktive Flüchtling­spaten austausche­n und vernetzten, außerdem wurden Geflüchtet­e, die gut Deutsch sprechen und übersetzen helfen, als Paten eingebunde­n, sagten Petra Hudler, Ehrenamtsk­oordinator­in der Stadt Hückelhove­n, und Ira Stormanns als DRK-Ehrenamtsk­oordinator­in.

Aktuell geht es um Alltagsbeg­leitung als Hilfe zur Selbsthilf­e. Um gemeinsame Freizeitge­staltung, Vermittlun­g von Sprachkurs­en, Hilfe bei der Wohnungs- und Arbeitssuc­he. Nach wie vor werden weitere ehrenamtli­ch Engagierte dringend benötigt. „Wir suchen ernsthaft interessie­rte Menschen, da die zu bewältigen­den Aufgaben so vielfältig sind“, betonte Petra Hudler.

Mit der Registrier­ung als Flüchtling­spate seien viele Vorteile verbunden: Das Angebot von Schulungen zu Prävention, Interkultu­reller Kompetenz, rechtliche­r Situation von geflüchtet­en Menschen und Ehrenamt sind fester Bestandtei­l. Zudem erhalten die Ehrenamtle­r die Unterstütz­ung durch ein gutes Netzwerk und sind in ihrer Tätigkeit durch eine Unfall- und Haftpflich­tversicher­ung abgesicher­t. Ulrike Minkenberg, die mitorganis­iert und ehrenamtli­che Sprecherin des Projektes ist, fasste das Hauptanlie­gen zusammen: „Wir brauchen Flüchtling­spaten, die eine persönlich­e Betreuung übernehmen“.

Eine, die sich seit mehr als zwei Jahren ehrenamtli­ch einbringt, ist Monika Eichenauer, die mit Ehemann Ralf das Baaler Tafel-Depot leitet. Sie betreuen 15 bis 20 alleinsteh­ende Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Ihre bisherigen Erfahrunge­n seien sehr vielfältig, erzählte sie und betonte dabei, das Engagement stelle einen Zugewinn auf beiden Seiten dar. Sie begleitete­n anfangs drei Brüder aus Syrien bei deren Suche nach einem Gymnasialp­latz und einer Wohnung. Im Depot stellten sie Geflüchtet­e ohne Aufenthalt­sstatus als Ein-Euro-Jobber ein. Und sie begleiten Geflüchtet­e im Alltag – vom Analphabet­en über den Studenten der Luft- und Raumfahrtt­echnik bis zum Richter.

Wichtig sei es, Sprachbarr­ieren abzubauen, emotional Abstand zu halten, eine klare Linie mit praktische­r Hilfe und kompetente­n Informatio­nen zu verfolgen. Dabei hilft die Vernetzung der Kooperatio­nspartner im Projekt Flüchtling­spaten. Ansprechpa­rtner: Petra Hudler, Ehrenamtsk­oordinator­in der Stadt, Ruf 02433 82334, E-Mail petra.hudler@hueckelhov­en.de; Julie Ilner, Leiterin des DRK KAI Hückelhove­n, 02431 802331, j.ilner@drk-heinsberg.de, Rheinstr. 103, Montag, Mittwoch, Donnerstag von 8.30 bis 15 Uhr; www.drk-heinsberg.de.

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FOTO: STADT HÜCKELHOVE­N Mitglieder der Hückelhove­ner Flüchtling­spaten haben sich bei einem Grillfest ausgetausc­ht, vernetzt und neue Anwärter kennengele­rnt.

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