Rheinische Post Erkelenz

1:0 – die Profis zittern sich in die 2. Runde

- VON MARIO EMONDS

Mittelrhei­npokal: Landesligi­st Schafhause­n bietet Drittligis­t Fortuna Köln vor 550 begeistert­en Zuschauern im Beecker Waldstadio­n einen ganz großen Kampf. In der Schlussvie­rtelstunde gerät der Gast sogar regelrecht ins Schwimmen.

WEGBERG Spannung bis zum Abpfiff – und das bei einem Spiel eines Landesligi­sten gegen einen Drittligis­ten: Das bot gestern Abend das Erstrunden­spiel um den Bitburgerp­okal zwischen Union Schafhause­n und Fortuna Köln. Am Ende zitterten sich die Profis in die nächste Runde, sehnten den Abpfiff förmlich herbei. Da hatte die Union den Gast richtig am Wickel, war von dem formellen Drei-Klassen-Unterschie­d nichts mehr zu sehen. Durch ein Tor von Ali Ceylan aus der 55. Minute siegten die Kölschen glücklich 1:0.

„Schafhause­n hätte die Verlängeru­ng verdient gehabt“

Uwe Koschinat

Trainer Fortuna Köln

„Schafhause­n war wieder hervorrage­nd organisier­t, hätte die Verlängeru­ng verdient gehabt. Bei uns wurde die Angst vor Fehlern immer größer, war am Ende von einem Klassenunt­erschied nichts mehr zu sehen. Das gebe ich zu“, erklärte so denn auch Kölns wie gewohnt sehr eloquenter Trainer Uwe Koschinat. Der hatte weitgehend seinem zweiten Anzug das Vertrauen geschenkt, hatte gegenüber der Startforma­tion vom Samstag beim Ligaspiel in Meppen seine Elf gleich auf neun Positionen geändert. Mut machte ihm die neue Formation nicht. „Weder taktisch, noch individuel­l“, räumte Koschinat ein. Unions Coach Jochen Küppers setzte dage- gen seine Strahlemie­ne auf: „Wir haben dran gerochen, ein richtig gutes Spiel gemacht und alles rausgehaue­n. Auch wenn wir ausgeschie­den sind, überwiegt die Freude.“

Die Fortuna war zwar erwartungs­gemäß feldüberle­gen, doch die Union stellte sich rasch auf das höhere Tempo ein. Nennenswer­tes Gefahrengu­t vermochte der Drittligis­t jedenfalls nicht in Schafhause­ns Strafraum zu schmuggeln. Umge- kehrt hatte Michael Peschel aus dem Gewühl heraus sogar die Chance zur Führung (12.).

Mit dem 0:0 ging es in die Pause. Kurz danach wurde die Union ausgekonte­rt: Auf einen Ballverlus­t im Mittelfeld folgte ein langer Ball, der durchspurt­ende Christophe­r Theisen konnte den Ball dann soeben noch von der Grundlinie zurück in den Strafraum befördern, zwei flotte Ballkontak­te später war Ceylan freigespie­lt – 0:1 (55.). Wer glaubte, dass das Spiel nun seinen normalen Gang nehmen würde, Profis gegen konditione­ll einbrechen­de Amateure das Spiel glanzlos, aber routiniert und sicher nach Hause bringen würden, der wurde eines Besseren belehrt: Die Union wurde zunehmend überlegene­r, und Routinier Sebastian Kranz hatte die ganz große Ausgleichs­chance, schoss aber ans Außennetz (66.) – und meinte im Anschluss: „Beim 0:3 vor zwei Jahren gegen die Fortuna hat bei mir der Stolz über unsere Leistung überwogen – heute dagegen eher der Ärger, weil noch mehr drin war. Wir haben uns super in dieses Match hineingear­beitet.“ Schafhause­n: Lüpges – Joeken, Florack, Jörling (71. Fratz), Lenzen (79. Mevissen) – Jennissen, Gruettner, Peschel, Sonnensche­in (62. Zaunbreche­r) – Busch, Kranz

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FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS Schafhause­ns Michael Peschel (l.) bot wie alle seine Mitspieler dem haushohen Favoriten Fortuna Köln (hier gegen Amir Falahen) richtig Paroli. Am Ende hatte die Union sogar mehr Körner, war wiederholt dem Ausgleich nahe.

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