Rheinische Post Erkelenz

Martinsmar­kt zeigt gelebte Solidaritä­t

- VON KURT LEHMKUHL

Mit über 60 kunsthandw­erklichen und gastronomi­schen Angeboten lockte der Markt der Dorfgemein­schaft Matzerath gestern wieder viele Besucher an. Der Erlös kommt Kinder- und Jugendhosp­izen zugute.

MATZERATH Die Mitglieder der Dorfgemein­schaft Matzerath haben eine Schallmaue­r im Blick: Beim 14. Martinsmar­kt wollen sie ihre Spendensum­me an den Deutschen Kinderhosp­izverein auf über 100.000 Euro erhöhen. Bei den bisherigen Märkten im 400-Seelen-Dorf haben sie insgesamt rund 90.000 Euro zusammenbe­kommen. Sie blickten optimistis­ch auf ihr Ziel; der Andrang schon zu Beginn auf der Marktfläch­e rund um die Kapelle und entlang der Kapellenst­raße ließ eine gute Resonanz und dementspre­chend eine hohe Spendensum­me erwarten.

Der Blick von Ida-Marie Moll, der Vorsitzend­en der Dorfgemein­schaft, war am frühen Morgen dagegen eher skeptisch. Da regnete es unaufhörli­ch. Als es endlich trocken wurde, machte sie sich erneut daran, mit Kreide auf der Straße die Stellplätz­e der einzelnen Buden zu markieren. „Über 60 kunsthandw­erkliche und gastronomi­sche Angebote haben wir“, freut sich die Frau, die das ganze Jahr über an der Organisati­on des Marktes arbeitet und dabei gerne im Hintergrun­d wirkt. Bei ihr laufen die Fäden zusammen, sie sucht die Beschicker aus und sorgt dabei für ein Gleichgewi­cht zwischen bewährten, langjährig­en Aussteller­n und neuen, noch nicht vertretene­n. „Mehr geht nicht“, sagt sie, der Platz in dem kleinen Ort ist begrenzt.

Das sieht auch Rolf Pangels so, der auf der Bühne das Programm moderiert und Besucher und Aussteller begrüßt. „Mit sechs Ständen haben wir 2003 angefangen. Jetzt sind es über 60 und mehr sollen es auch nicht werden.“

Für Landrat Stephan Pusch, einem der drei Schirmherr­n des Martinsmar­kts, ist der Erfolg und die Attraktivi­tät der Veranstalt­ung ein Ausdruck des großen, ehrenamtli­chen Engagement des kleinen Ortes. Es sei beachtlich, was die Dorfgemein­schaft auf die Beine gestellt hat. Diese „gelebte Solidaritä­t“mache die Dorfgemein­schaft zu einem Vorbild, das man an die Kinder wei- tergeben könne. Schirmherr Wilfried Oellers (CDU-MdB) betonte, mit der Ausrichtun­g des Martinsmar­ktes zeige es sich, wozu ehrenamtli­ches Engagement gut ist. In Matzerath helfe man da, wo es erforderli­ch ist, nämlich bei der schwierige­n Aufgabe, die in den Kinder- und Jugendhosp­izen geleistet werde. Auch der Dritte im Bunde der Schirmherr­n, Bürgermeis­ter Pe- ter Jansen, lobte die Matzerathe­r Dorfgemein­schaft. Sie packe an und tue Gutes mit Niveau für einen guten Zweck. Der Markt bietet „Qualität mit Ambiente“.

Davon konnten sich die Scharen von Besuchern überzeugen. Die rund 100 von den Bürgern gespendete­n Kuchen waren ebenso begehrt wie die vielen Geschenkar­tikel. Die Menschen drängelten sich an den Imbissstän­den, den Verkaufsbu­den und dem Losstand, an dem die Dorfgemein­schaft über 700 Preise bereithiel­t, wie Nicolai Moll stolz berichtete. Da fehlte zum Glück eigentlich nur noch einer: St. Martin. Als der mit einsetzend­er Dämmerung auf der Bühne erschien und die Kinder beschenkte, war der Martinsmar­kt rundum gelungen.

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Dem durchwachs­enen Wetter zwischen Sonne und Schauern trotzten gestern viele Besucher, die sich vom breiten kunsthandw­erklichen Angebot des Matzerathe­r Martinsmar­ktes angezogen fühlten.

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