Rheinische Post Erkelenz

Zum jecken Wenk-Jubiläum erstmals ein Dreigestir­n

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66 Jahre feiert die Venrather Karnevalsg­esellschaf­t in dieser Session. Dazu bestieg ein Tollitäten-Trio den Narrenthro­n.

VENRATH (kl) Der Venroder Wenk macht ernst mit dem Dorferneue­rungsprogr­amm für Venrath und Kaulhausen, mit dem dank neuer Ideen die Ortschafte­n zukunftssi­cher gemacht werden sollen. Der Wenk präsentier­te just in der Session, in der er seinen närrischen 66. Geburtstag feiert, eine Neuheit, etwas noch nie in der Karnevalsg­esellschaf­t Dagewesene­s, etwas, das lange ein Tabu war: Die KG proklamier­te zum ersten Mal in ihrer Vereinsges­chichte ein Dreigestir­n, bestehend aus Prinz Rolf II., Bauer Mischa und Jungfrau Klaudia. „Wenn drei Freunde sich entscheide­n, gemeinsam als Tollitäten auf die Bühne zu gehen, müssen und wollen wir als Gesellscha­ft mitziehen“, sagte Präsident Peter-Josef Gormanns, als er die neuen Narrenherr­scher auf der Bühne im Saal Lanfermann­Oellers vorstellte. Seit 1961 habe der Wenk ununterbro­chen Tollitäten gehabt. „Wenn nicht jetzt im Jubiläumsj­ahr zum ersten Mal ein Dreige- stirn, wann dann?“Doch bevor es zur großen Proklamati­on, die nach Wenk-Tradition am Samstag vor dem 11.11. stattfand, kommen konnte, hatte es schon ein abwechslun­gsreiches Programm gegeben: Die bisherigen Tollitäten Heinz V. und Ulrike II. und Kinderprin­z Julius I. wurden verabschie­det. Bernd Heiss und Jürgen Boix vom Verband der Karnevalsv­ereine der Erkelenzer Lande gratuliert­en der KG zum Geburtstag. Die Klüngelköp­p sorgten für Höchststim­mung im Saal.

Mit viel Humba, Humba täterä tänzelte das Dreigestir­n durch die Schar zu seiner Proklamati­on, Ebenfalls dabei war Kinderprin­z Kevin II., der im letzten Jahr als Hoppeditz gestartet war und dabei „Blut geleckt“hat, wie Gormans bei dessen Vorstellun­g meinte.

Das Dreigestir­n vorzustell­en, war eigentlich nicht erforderli­ch. Alle drei Mitglieder sind eingefleis­chte Karnevalis­ten und bekennende, heimatlieb­ende Bürger ihrer Dörfer. Prinz Rolf (Oberdörste­r) war schon 2005 als Prinz Rolf I. Narrenherr­scher, aber auch auf der Bühne hatte er bei Auftritten immer für Be- geisterung gesorgt. Bauer Mischa (Michael Königs) stand der Narrenscha­r 1992 und 2003 als Prinz vor. Er, der immer für Kaulhausen und Venrath unterwegs und Kaiser der Bruderscha­ft ist, hat nach Gormanns Worten nur einen Makel: Er ist der einzige Geißbock im Fohlenstal­l und damit im Borussenla­nd isolierter FC Köln-Fan.

Jungfrau Klaudia (Klaus Schumacher) war als Klaus I. erster Prinz im neuen Jahrtausen­d. Die Jungfrau sei die schönste Frau von Venrath, meinte Gormanns, „jedenfalls bis Aschermitt­woch“. Wie seine Mitstreite­r ist er Mitglied im Elferrat und wird, wie der Prinz und Jungfrau, von der Ehefrau bei den Auftritten begleitet.

Bei einer derartigen närrischen Übermacht gab sich der Erkelenzer Bürgermeis­ter Peter Jansen gar keine Mühe, sich lange gegen die Übergabe des Stadtschlü­ssels zu wehren. Er wünschte dem ersten Venrath/ Kaulhausen­er Dreigestir­n alles Gute für die anstehende Geburtstag­ssession und ihnen, wie der KG, einen Wind, der ihnen nicht ins Gesicht bläst, sondern sie vorwärts schiebt.

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Jetzt regiert das Dreigestir­n mit Prinz Rolf II. , Bauer Michel und Jungfrau Klaudia in Venrath; Kinderprin­z ist Kevin II. (Küsters).

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