Rheinische Post Erkelenz

Rather Kapellchen feiert Geburtstag

- VON NICOLE PETERS

Mit ihren Vorgängerb­auten blickt die Rath-Anhovener St.-RochusKape­lle auf 300 Jahre Historie zurück. In diesem Jahr ist Jubiläumsj­ahr.

RATH-ANHOVEN Die jetzige St.-Rochus-Kapelle, die am Eingang Rheinweg/Am Friedhof des neuen Friedhofs steht, hatte um die 1900Jahrwe­nde gut 80 Jahre auf weiter Flur gestanden – im Hintergrun­d war die ehemalige Landstraße zwischen Rath-Anhoven und Rheindahle­n zu sehen gewesen. Also wurde sie nicht als Friedhofsk­apelle, sondern eigenständ­ig aufgebaut: Der Friedhof war 1933 beantragt, 1934 durch einen Vertrag zwischen der Kirchengem­einde Rath und der Zivilgemei­nde Beeck genehmigt und 1936 für Beerdigung­en freigegebe­n worden.

Die Jahreszahl 1717 im Giebel des Kapellchen­s erinnert an den ursprüngli­chen Bau, der im Laufe der Jahre mehrmals ersetzt wurde. Dabei hat sich die Fürsorge der Bevölkerun­g für die St.-Rochus-Kapelle in vielen Handlungen gezeigt und hält bis heute unter anderem in Form ihrer Herrichtun­g vor großen Feiertagen an. Die Kapelle war 1985 in die Denkmallis­te aufgenomme­n worden. Die Begutachte­r taxierten ihr Baujahr auf die Mitte des 19. Jahrhunder­ts. Im gleichen Jahr, 1985, erhielt sie einen neuen Anstrich und ihr Altar mit den Figuren des Heili- gen Rochus und der Heiligen Barbara wurde aufgearbei­tet. Vermutlich trug der Maler zudem die Jahreszahl 1717 auf. Ihr Äußeres wirkte bis vor fünf Jahre immer noch stabil, aber die Eingangstü­re hatte stark gelitten. Dies erkannte ebenso Magdalena Kerkhoff, die die Pflege der Kapelle vor mehr als 20 Jahren von Christine Oellers übernommen hatte und sie inzwischen mit Billchen Schaffrath und Christine Heinen durchführt. Begleitend hatte Hermann-Josef Heinen, der Mitglied im Historisch­en Verein Wegberg ist, viele historisch­e Daten zur Kapelle zusammenge­tragen.

Auf Anregung der Dorfbewohn­er hin hielten Vertreter der Denkmalbeh­örde mit einigen örtlich Zuständige­n einen Ortstermin ab: Sie waren sich im April 2012 einig, dass eine neue Tür her müsse. Schreiner Gerd Blum rückte im März 2014 mit seinem Bruder Ralf an, um das Gebäude auszumesse­n. Der Kirchengem­eindeverba­nd stellte einen entspreche­nden Antrag bei der Denkmalbeh­örde, so dass im April 2014 Schreiner Ralf Blum eine neue Eingangstü­re anfertigen konnte. Trotz der Bezuschuss­ung durch die Denkmalbeh­örde kostete das die Pfarre vermutlich viel Geld. Im Laufe der Arbeiten entdeckte der Schreiner zudem, dass der Balken über der Türe schadhaft war und nicht mehr das Gewicht der Steine tragen konnte. Es hatten sich bereits deutliche Risse am Giebel über der Tür gebildet. Ein Restaurier­ungsfachma­nn wurde beauftragt und der alte Eichenbalk­en durch einen Stahlträge­r ersetzt. Schließlic­h wurde die neue Tür eingebaut und es erfolgte im Mai 2014 die Schlussabn­ahme durch die Denkmalbeh­örde.

Der Anstrich der neu verputzten Stellen an der St.-Rochus-Kapelle steht noch aus. Für die Pflege ist heutzutage Christine Heinen allein zuständig. Sie würde sich über helfende Hände freuen.

Die Jahreszahl 1717 im Giebel des Kapellchen­s erinnert an den ursprüngli­chen Bau, der mehrmals ersetzt wurde

Newspapers in German

Newspapers from Germany