Rheinische Post Erkelenz

Die schwarzen Trikots bringen wieder Glück

- VON MARIO EMONDS

Regionalli­ga: Dank des 1:1 in Oberhausen hat Beeck nun schon mehr Punkte als vor zwei Jahren insgesamt. Norman Post zu müde für eine Party.

OBERHAUSEN 16 Punkte hatte der FC Wegberg-Beeck in seiner ersten Regionalli­ga-Saison vor zwei Jahren geholt, war damit sang- und klanglos abgestiege­n. Seit Freitagabe­nd haben die Kleeblätte­r in ihrer zweiten Regionalli­ga-Saison nach 16 Spielen bereits mehr Punkte: Das 1:1 bei Rot-Weiß Oberhausen war Zähler Nummer 17. „17 Punkte nach 16 Partien – einfach traumhaft, ist fast wie im Märchen. Wenn mir das einer vor der Saison gesagt hätte, hätte ich den für bekloppt erklärt“, bekannte Beecks Geschäftsf­ührer Thomas Klingen freimütig – und schob hinterher: „Natürlich ist aber auch das nur eine Momentaufn­ahme – freilich eine sehr schöne.“

Zum Überraschu­ngspunkt einiges bei trug Geburtstag­skind Norman Post, der am Freitag 22 Jahre alt wurde. Das Eigengewäc­hs stand in der Anfangsfor­mation, lief im linken Mittelfeld auf und dankte das Vertrauen mit einer couragiert­en Leistung, hatte speziell in der ersten Halbzeit viele Ballkontak­te, kurbelte prima mit an. „In der ersten Halbzeit haben wir richtig gut mitgespiel­t. Leider hat da aber die letzte Genauigkei­t gefehlt“, merkte Post an. Was RWO-Coach Mike Terranova nicht viel anders sah: „Wir hatten das Spiel in der ersten Halbzeit einfach nicht unter Kontrolle.“

Das änderte sich nach dem Seitenwech­sel, Oberhausen machte Druck – und so denn auch das Führungsto­r. „Danach haben wir aber nicht mehr viel zugelassen, haben bis zum Ende an unsere Chance geglaubt“, berichtete Post, der sich in Hälfte zwei aber mehr auf die Defensive beschränkt­e. „Am Ende fehlte mir ein bisschen die Luft. Daher bin ich dann ja auch ausgewechs­elt worden.“

Von der Bank aus erlebte er so den späten Ausgleich durch Shpend Hasani, der in der 89. Minute nach einem Torwartfeh­ler Beecks einzige zwingende Chance im Spiel eiskalt zum Ausgleich nutzte – bereits sein neuntes Saisontor. „Aufgrund eures Willens ist der Punkt nicht unverdient“, sagte Terranova beim Gang in die Kabinen zu Beecks Teamchef Friedel Henßen. Der strahlte übers ganze Gesicht: „Heute bin ich komplett zufrieden. Riesenkomp­liment an die Jungs. Dass wir bei RWO und damit bei einem Spitzentea­m einen Punkt geholt haben, ist angesichts der vielen personelle­n Nackenschl­äge einfach klasse.“Und das nötige Quäntchen Glück hatte Beeck diesmal auch – so beim Innenpfost­en-Schuss von Tarik Kurt (44.), so bei der umstritten­en Abseitsent­scheidung gegen Rafael Garcia (87.).

Erneut als Glücksbrin­ger erwiesen sich zudem die schwarzen Trikots. „In denen haben wir auch schon 2:1 beim 1. FC Köln gewonnen und ein 1:1 in Essen geholt“, erklärte Henßen verschmitz­t. Weil dieser Trikotsatz aber nicht mit Na- men beflockt ist, liefen einige Beecker Akteure mit ungewohnte­n Rückennumm­ern auf – so Simon Küppers, Danny Fäuster und Joshua Holtby. „Die Trikots sind unterschie­dlich groß, haben wir daher nach der Größe der Spieler ausgegeben“, erläuterte Henßen das Auswahlpri­nzip.

Und Norman Post? Der war nach dem Spiel zu platt für eine Sause, gab auf der Rückfahrt im Bus die fällige Geburtstag­srunde – und schlug danach als später Gast bei einem Spieleaben­d bei Freunden auf, ließ sein Wiegenfest bei Monopoly und Kartenspie­len ausklingen. „Ganz ehrlich: In einer Disco hätte ich wohl auch einen Krampf bekommen, das Spiel hat schon sehr geschlauch­t.“Das schönste Geschenk sei für ihn ohnehin sein Einsatz gewesen: „Es war ein super Erlebnis, bei einem Traditions­verein wie RotWeiß Oberhausen zu spielen. Genauso für solche Partien machen wir ja das Abenteuer Regionalli­ga.“

 ?? FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS ?? Am Freitag wurde Beecks Norman Post (l.) 22 Jahre alt, stand im Oberhausen­er Niederrhei­n-Stadion in der Anfangsfor­mation und lieferte eine runde Leistung ab. Speziell vor der Pause war das FC-Eigengewäc­hs ein Aktivposte­n, kurbelte gut mit an. Hier...
FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS Am Freitag wurde Beecks Norman Post (l.) 22 Jahre alt, stand im Oberhausen­er Niederrhei­n-Stadion in der Anfangsfor­mation und lieferte eine runde Leistung ab. Speziell vor der Pause war das FC-Eigengewäc­hs ein Aktivposte­n, kurbelte gut mit an. Hier...

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