Rheinische Post Erkelenz

Gesang mit Herz-Schmerz und Lebensfreu­de

- VON NICOLE PETERS

Gleich drei Tenöre gaben sich im Forum die Ehre und eroberten ihr Publikum mit Gesangskun­st, Charme und viel Humor.

WEGBERG Der Auftritt der drei Tenöre Thomas Heyer, Michael Kurz und Stefan Lex zur einfühlsam­en Begleitung von Sigrid Althoff am Flügel war dem Musikinter­esse der Mitglieder des veranstalt­enden Opus512-Kulturförd­erkreises zu verdanken, erzählte Vorsitzend­er HansGünthe­r Scheulen bei der Begrüßung zum 16. Chorkonzer­t mit dem Titel „Drei Tenöre und ein Klavier“im Forum. Nach dem Erfolg der Tenöre Pavarotti, Domingo und Carreras und sich anschließe­nder weiterer Tenor-Formatione­n habe der Verein den Wunsch gehabt, derartiges auch nach Wegberg zu holen. Der Kontakt kam über Stefan Lex zustande, der bereits dreimal mitreißend­e Auftritte mit dem Ensemble „Pomp-A-Dur“in der Stadt hatte. Sänger Thomas Heyer wiederum bewies zur Eröffnung des Forums 2003 auf gleicher Bühne sein Können.

Im Laufe des Konzertabe­nds legten die drei Tenöre abwechseln­d und gemeinsam große Gesangs- kunst, Charme und viel Humor als Pfunde in die Waagschale, um vor allem das weibliche Publikum im Sturm zu erobern. Aufmerksam­e, begeistert­e Zuhörer fanden sie aber auch in den männlichen Anwesen- den. Mehr als 300 Besucher ließen sich in die Welt der Oper, Operette, des Musicals und des Volkslieds entführen. Die Bühnendeko­ration mit schwebende­n Herzen und blühenden Pflanzen-Arrangemen­ts lehnte sich dabei augenschei­nlich an ihr Thema „Frauen und Liebe“an, das die Sänger immer wieder mit allerlei Spitzen aufgriffen. Die Arien seien fast immer Liebesarie­n mit viel Herz-Schmerz – so sei es bei der Oper vorgeschri­eben, bemerkte Lex im ersten Konzerttei­l, der vor allem aus italienisc­hsprachige­n Arien etwa aus der Oper „La Gioconda“, der „Tosca-Oper“oder „La Bohéme“bestand. Das angekündig­te, von der Pianistin arrangiert­e „Schmankerl“erwies sich als einer der Höhepunkte, standen die Tenöre doch erstmals gemeinsam auf der Bühne und imponierte­n einmal mehr den Zuhörern mit ihren Stimmen.

Im Weiteren waren Stücke der „leichten Muse“zu hören: so aus dem Bereich Operette. Oder als gemeinscha­ftliche Darbietung drei neapolitan­ische „schönste“und drei „allerschön­ste“Lieder, wie Thomas Heyer versprach. So durften die volkstümli­chen Gesangsstü­cke „Funiculi, funicula“und „O sole mio“nicht fehlen. Letzteres entwi- ckelte sich als Wettgesang um die beste Stimme, der mit Augenzwink­ern und Theatralik beste Unterhaltu­ng bot. Zu einer Charmeoffe­nsive der besonderen Art ließ sich Stefan Lex während des „Chianti-Lieds“hinreißen: Er drapierte äußerst charmant einen Teil der Bühnendeko­ration um Sigrid Althoff, die weiterhin konzentrie­rt spielte – als Ehepaar kreierten sie einige witzige und romantisch­e Momente. Das Publikum zeigte sich sehr angetan und erhielt nach stehend dargebrach­ten Beifallsst­ürmen zwei Zugaben.

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RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH Pianistin Sigrid Althoff begleitete am Flügel einfühlsam die Interpreta­tionen der drei Tenöre (v.l.) Michael Kurz, Stefan Lex und Thomas Heyer beim Konzert im Wegberger Forum.

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