Wohnraum mit speziellem Ambiente
Der Bau eines Wintergartens bedarf einer sorgfältigen Planung, damit man am Ende auch lange Freude am Zimmer mit Aussicht hat.
Ob persönlicher Rückzugsraum oder geselliger Ort, an dem sich die Familie trifft, ob Büro, Bibliothek oder Winterquartier für Pflanzen, die Fröste nicht überstehen: Ein Wintergarten kann viele Funktionen erfüllen, vor allem, wenn es sich um einen sogenannten Wohnwintergarten handelt. Denn dieser ist aufgrund seiner Konstruktion und Ausstattung ganzjährig und flexibel nutzbar und sorgt für zusätzlichen Wohnraum mit einem ganz speziellen Ambiente.
An einem Esstisch in einer grün bepflanzten Umgebung hat das Essen seinen ganz eige- nen Reiz. Ein Vorteil: Ist der Wintergarten vom Wohnbereich getrennt, sind selbst geruchsintensivere Leckerbissen kein Problem mehr. Der Wintergarten lässt sich gut lüften, hartnäckige Essensgerüche werden auf diese Weise schnell vertrieben.
Warum nicht direkt im Wintergarten kochen? Die Küche wird ohnehin immer mehr zum Lebensmittelpunkt, der mit dem Wohnbereich verschmilzt. Ein Vorteil: Wichtige Küchenkräuter finden im Wintergarten die idealen Wachstumsbedingungen. Ob Basilikum oder Petersilie – alles ist immer griffbereit.
So manche Arbeit erfordert auch zu Hause ein Büro. Viel einfacher gehen die Tätigkeiten dabei von der Hand, wenn sie in freundlicher Umgebung stattfinden können. Ein Arbeitsbereich im Wintergarten vertreibt schnell den aufkommenden Frust. Mit einer Couch und Bücherregalen ausgestattet, wird der Wintergar- ten zu einer lichtdurchfluteten Bibliothek.
Welche Form und welches Aussehen der Wintergarten haben und wie er genutzt werden soll, bleibt dabei ganz den Bewohnern überlassen. Das gesamte Projekt muss jedoch systematisch durchdacht werden, denn ein Wintergarten darf nicht so ohne Weiteres einfach ans Haus angebaut werden. Gesetze, Vorschriften und Normen müssen beachtet werden. Die Lage des Wintergartens, seine Größe, der Abstand zur Grundstücksgrenze – alles Kriterien, die bedacht werden müssen.
Bevor man in die Detailplanung geht, sollte man sich unbedingt beim zuständigen Bauamt informieren. Die Bauämter entscheiden nach Ein- reichen der Unterlagen, ob eine Genehmigung benötigt wird und unter welchen Auflagen sie erteilt wird. Wer auf den Gang zum Amt verzichtet, riskiert im schlimmsten Fall, den gesamten errichteten Bau wieder abreißen zu müssen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Energieeinsparverordnung (EnEV). Beheizte und ganzjährig genutzte Wintergärten müssen die EnEV-Vorgaben zur Wärmedämmung erfüllen. Das ist beispielsweise bei der Verglasung von Bedeutung.
Bei der Planung helfen Checklisten, die beispielsweise auf der Internetseite des Bundesverbandes Wintergarten zu finden sind. Sie ersetzen allerdings nicht die Beratung von fachkundigen Profis, sondern dienen als Grundlage für ein weiterführendes Beratungsgespräch. Sich frühzeitig um professionelle Hilfe zu kümmern, kann eine Menge Zeit, Nerven und im Endeffekt dann auch Geld sparen.