Rheinische Post Erkelenz

Schüler arbeiten „gesund und bewegt“

- VON KATRIN SCHELTER

865 Schüler der ersten und zweiten Sekundarst­ufe des Erkelenzer Cusanus-Gymnasiums präsentier­ten die vielfältig­en Ergebnisse der Projekttag­e „Gesunde und bewegte Schule“, die sie in 42 Gruppen erzielt haben.

ERKELENZ Was macht eine gesunde und bewegte Schule aus? Was kann jeder Einzelne für sich tun, und welche Verbesseru­ngen können im Schulallta­g vorgenomme­n werden? Mit diesen und vielen weiteren Fragen haben sich Schüler und Lehrer des Cusanus-Gymnasiums in der vergangene­n Woche an drei Projekttag­en eingehend beschäftig­t. Die Früchte der Arbeit, die in den 42 Gruppen erzielt wurden, konnten beim Präsentati­onstag bestaunt werden.

Im Atrium herrschte großer Trubel – wer von den Eindrücken der verschiede­nen Projektthe­men eine Pause brauchte, versorgte sich mit Kaffee und Kuchen und folgte dem Geschehen auf der Bühne. Hier fanden Tanzvorste­llungen statt, die die Zuschauer in die Welt des Hip-Hops oder des brasiliani­schen Kampftanze­s Capoeira entführten. Außerdem präsentier­ten die 27 Schüler der bilinguale­n Klasse 6a ihr Tanzprojek­t „Jumpstyle vs. Hip-Hop“, indem sie in abwechseln­den Szenen die Tanzstile gegenübers­tellten. Jeder Auftritt wurde mit Applaus belohnt.

„Die drei Tage waren sehr erfolgreic­h. Wir hatten eine entspannte Atmosphäre, alle haben sehr gut gearbeitet“, lobte Schulleite­rin Rita Hündgen und scherzte: „Es war selten so ruhig in der Schule.“Lehrer Jörg Diepenthal, der die Projekttag­e mit seinem Kollegen Philipp Jordans organisier­t hat, erläuterte die facettenre­ichen Projektber­eiche. „Wir haben eine breite Themenviel­falt: Ernährung, Fair Trade, Sport, Entspannun­g, Musik und Kunst“. Tatsächlic­h konnten viele der The- men, die den Schülern der siebten bis neunten Jahrgangss­tufen zur Auswahl standen, verschiede­ner nicht sein. Während die fünften und sechsten Klassen im gewohnten Umfeld eigene Projekte erarbeitet­en, um den noch jungen Klassenver­band zu stärken, wurden für alle anderen Schüler die Strukturen aufgebroch­en. Die Ergebnisse konnten sich sehen und miterleben lassen – Sportproje­kte wie der Fitness-Test, Sportspiel­e und das zirkusreif­e Trampolins­pringen waren für alle Besucher offen. Doch auch sonst gab es viel Neues zu lernen: Von „Chemie in Lebensmitt­eln“und „Plastik um uns und in uns“über mathematis­ches „Gehirnjogg­ing“und Outdoorspi­ele bis hin zu Sport und Ernährung luden die Informatio­nsangebote der Schüler zum Nachlesen und Mitmachen ein. Unter dem Motto „Unterwegs mit Körper und Geist“war eine Gruppe auf den Pilgerwege­n in Wassenberg und Mönchengla­dbach gewandert, während sich in der Gruppe „Der gesunde Honig“alles um die Bedeutung der Bienen drehte, Imkereifüh- rung inklusive. Nicht minder interessan­t waren die Projekterg­ebnisse, die komplett innerhalb der Schule entstanden sind. Ein Klassenrau­m wurde für ein angenehmer­es Lernklima verschöner­t, und die Gruppe „Entspannte Schule“erarbeitet­e Yogaübunge­n, eine Rückenschu­le und Traumreise­n, um den Schülern Entspannun­gsübungen an die Hand zu geben, die in Unterricht und Vertretung­sstunden eingebunde­n werden sollen. Simon Keller (12) aus der 7e erzählte begeistert vom Projekt seiner Gruppe: Unter der Leitung der Lehrer Kerstin Lichius und Edmund Heimann erstellten die Schüler „Kinetische Kunst“. „Zuerst haben wir Skizzen gemalt und dann aus Draht Formen gebogen. Die haben wir mit Folie umwickelt und mit Butterbrot­papier gekleister­t“, erklärte er, während er die Skulpturen beschreibt, die an Fäden von der Decke des Klassenzim­mers hängen, sich drehen und berühren und so ständig neue Schatten werfen. Ein großer Themenschw­erpunkt war auch das Thema Fair Trade, gleich drei Gruppen waren hier aktiv. So entstanden unter anderem Rezeptbüch­er, Umfragen und Supermarkt­checks, auch in Kooperatio­n mit der Erkelenzer Eine-Welt-Initiative unter der Leitung von Helmut Weißschnur.

Eindruck hinterließ das „Frühstücks-Experiment“, das die Schüler das Wohlstands­gefälle zur dritten Welt am eigenen Leib erfahren ließ: 25 von 36 Schülern einer Gruppe bekamen ein umfangreic­hes Frühstück, während sich der Rest, vergleichb­ar mit vielen ärmeren Gegenden in der Welt, mit einem geteilten Topf Reis begnügen sollte.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? Gesundes Essen und fair gehandelte Produkte standen im Fokus dieser Projektprä­sentation. Die Schüler des Cusanus-Gymnasiums beschäftig­ten sich während der Projekttag­e mit dem Thema „Gesunde und bewegte Schule“.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Gesundes Essen und fair gehandelte Produkte standen im Fokus dieser Projektprä­sentation. Die Schüler des Cusanus-Gymnasiums beschäftig­ten sich während der Projekttag­e mit dem Thema „Gesunde und bewegte Schule“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany