Rheinische Post Erkelenz

Kinder kümmern sich um Energie

- VON ANKE BACKHAUS

Die Stadt Erkelenz und die Deutsche Umweltakti­on haben das Projekt „Energie erleben und verstehen“initiiert. In Kindertage­seinrichtu­ngen und Schulen lernen Kinder, was Klimaschut­z konkret bedeutet.

ERKELENZ Donnerwett­er! Denisa, Savannah und Philipp staunen. Als die drei Neunjährig­en aus der Klasse 4 b der Luise-Hensel-Schule kräftig pusten, leuchtet auf einmal ein LED-Licht auf. Das kleine Windrad hat Strom erzeugt. Per Windenergi­e. So einfach geht das. Mit den Experiment­en sorgt Umweltpäda­goge Carsten Schultz von der Deutschen Umweltakti­on jedenfalls für eine Menge Spaß und Begeisteru­ng und vor allem für eine andere Art von Unterricht.

Das Thema lautet derzeit „Energie erleben und verstehen“. Das Referat für Klimaschut­z der Stadt Erkelenz hat im Frühjahr mit der Deutschen Umweltakti­on ein mehrjährig­es Umweltbild­ungsangebo­t für Kindertage­seinrichtu­ngen und Schulen begonnen. In diesem Projekt beschäftig­en sich die Kinder mit Energie und Klimaschut­z. „Wir müssen bei Kindern eine Initialzün­dung setzen“, sagte Ansgar Lurweg, der Technische Beigeordne­te der Stadt Erkelenz, „sie sind der Multiplika­tor.“Während die Kinder in den Kindergärt­en längst mit dem Thema beschäftig­t sind und auf spielerisc­he Art und Weise lernen, was es mit Energie und Klimaschut­z auf sich hat, steigen die Schulen – wie eben die Luise-Hensel-Schule – in die Arbeit ein.

Die Frage der Fragen beim Stichwort Energie stellte Carsten Schultz direkt zu Beginn: „Woher kommt ei- gentlich der Strom?“, wollte er von den Kindern wissen. Die Antworten waren durchdacht: „Sonne!“oder auch „Wind!“, „Wasser!“und „Kohle!“– die Kinder hatten viele Ideen. Auch mit der Atomkraft wussten die Viertkläss­ler schon etwas anzufangen. Und so sprechen sie über Kohleverst­romung, über Atomenergi­e und welche Gefahren damit verbunden sind. Dass da die Stromgewin­nung aus Sonne, Luft und Wasser bessere und für die Umwelt saubere Möglichkei­ten bieten, ist für die Kinder fast schon selbstvers­tändlich klar.

Klar ist für sie auch, wie viele selbstvers­tändliche Alltäglich­keiten mit Strom verbunden sind. Und irgendwohe­r muss dieser Strom kommen, denn der fließt nicht einfach so durch die Steckdose.

Während des Unterricht­s hat Carsten Schultz viele unterschie­dliche Experiment­e für die Kinder parat. Dadurch, dass die Kinder viel ausprobier­en dürfen, ist der Lernef- fekt schnell erzielt. Begleitend dazu ausgearbei­tet für die Schüler ist auch ein Arbeitshef­t, in dem sie das Erlernte vertiefen. Zudem gibt es in dem Heft Energierät­sel und auch die Bauanleitu­ng für einen Solarkolle­ktor. Oliver Franz, der Klimaschut­zmanager der Stadt Erkelenz, begleitet das Projekt, das zunächst auf drei Jahre angelegt ist. Als er an die Kindertage­seinrichtu­ngen und Schulen herantrat, stieß er direkt auf eine positive Resonanz. Nachdem die städtische­n Kindergärt­en (30 Vorschulgr­uppen) und Grundschul­en (53 Klassen) schon fleißig bei der Sache sind, sollen die weiterführ­enden Schulen in Kürze folgen, um ebenfalls mit „Energie erleben und verstehen“zu arbeiten.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? Kräftig pusten und dabei Energie erzeugen Denisa, Savannah und Philipp (v.l., alle neun Jahre alt), Schüler der Klasse 4 b der Luise-Hensel-Schule, lernen, was Windenergi­e leistet.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Kräftig pusten und dabei Energie erzeugen Denisa, Savannah und Philipp (v.l., alle neun Jahre alt), Schüler der Klasse 4 b der Luise-Hensel-Schule, lernen, was Windenergi­e leistet.

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