Rumble in the Jungle
Der Traum von eine MultiKulti-Regierung ist geplatzt! Unsere Sondierungsfreunde in Berlin haben das Jamaika-Schiff schon beim Auslaufen versenkt. Jetzt gibt es gegenseitige Schuldzuweisungen, aber was bringt das? Fakt ist, dass unsere vier Lieblingsparteien in fast fünfwöchige Gespräche nie auf ein gemeinsamer schwarz-gelb-grüner Zweig gekommen sind. Die Sondierungsgespräche liefen von Anfang an unrund. Zu Beginn konnten sich die CSU und die Grünen ja noch nicht mal über das gemeinsame Mittagessen einigen. Es dauerte zwei Tage, bis ein Unterhändler vegane Weißwurst aufgetrieben hatte. Das Problem bei vier Parteien ist, dass es so gut wie keine Themas gibt, die alle gleich gut finden – außer Diätenerhöhungen. Wenn man sich mal dadran zurückerinnert, wie sich allein die FDP und die Grünen im Wahlkampf bis aufs Messer bekämpft haben – und jetzt sollen die Seite an Seite regieren? Im Ernst: Würden Sie in der Kneipe mit jemand auf die Zukunft anstoßen, der Sie vorher stundenlang angeschrien hat?! Dass die Sondierungsgespräche ausgerechnet am Welt-Toilettentag gescheitert sind, mag zwar ein Zufall sein, passt aber irgendswie. Ein bisschen leid tut mir jetzt Frank-Walter Steinmeier. Der arme Kerl ist extra Bundespräsident geworden, damit der ab und zu eine mahnende Rede vor ein Denkmal halten muss, ansonsten aber mit ein gutes Glas Rotwein sein politischer Vorruhestand im Schlossgarten genießen kann. Und jetzt haben sie ihm der Besen in die Hand gedrückt, für dass er die Scherben aufkehren soll. Eine undankbare Aufgabe, zumal ausgerechnet seine ehemalige Lieblingspartei schmollend in die Ecke sitzenbleibt. Jetzt wird wahrscheinlich solange neugewählt, bis das Ergebnis passt. Das Prinzip hat sich zumindest in der Bundesliga bewährt. Da lässt man auch immer solange nachspielen, bis Bayern München gewonnen hat.
Euer Hastenraths Will