Chewbacca wird salonfähig
Die Star-Wars-Figur ging gestern in Neuss zum Frisör. Was steckt dahinter?
NEUSS Der Puls von Star-Wars-Fans, die gestern Nachmittag zufällig am Salon „Super Cut“im Neusser Rheinpark-Center vorbeischlenderten, sollte schlagartig in die Höhe schnellen. Grund dafür war ein ziemlich haariger Bursche, der mehr als zwei Meter groß ist und auf den Namen Chewbacca hört. Okay, dabei handelte es sich nicht um das Original aus den weltbekannten Filmen, aber dafür um ein täuschend echtes Kostüm, das gestern den letzten Schliff – oder besser gesagt Schnitt – verpasst bekam.
Unter dem Fell schwitzte Arne Schmitz. Anderthalb Jahre brauchte der 45-Jährige für die Anfertigung des Kostüms. Nahezu täglich fädelte er die langen Kunsthaare zusammen. Unter dem schwarz-braunen Fell befindet sich nur ein dünnes Netz. Nachdem auch die letzten Haare – jedes ist rund 60 Zentimeter lang – eingeflochten waren, mussten sie noch geschnitten und in Form gebracht werden.
Kurzerhand machte Schmitz, der übrigens Glatzenträger ist und seit rund 20 Jahren nicht mehr beim Frisör war, einen Termin bei Melanie Weiler. Die Salonleiterin ist zwar kein großer Star-Wars-Fan, konnte mit dem Namen Chewbacca aber etwas anfangen und sagte zu. Kein alltäglicher Job für die 27-Jährige. Schon alleine, weil sie teilweise von einer Treppenleiter aus schneiden musste. Aber was tut man nicht alles, um einer Kultfigur zu einem neuen Look zu verhelfen – auch, wenn es wie gestern mehrere Stunden dauerte. „Ich habe extra meine alte Effilierschere mitgebracht, weil es sich um Kunsthaar handelt“, erklärte Weiler. Für Nicht-Frisöre: Dabei handelt es sich um eine Schere, die das Haar etwas ausdünnt.
Präsentieren möchte Schmitz, der mehrere selbstgemachte Star-WarsKostüme besitzt, seinen Chewbacca am 14. Dezember im Düsseldorfer UFA-Palast – also zum offiziellen Filmstart des neuen Star-WarsFilms „Die letzten Jedi“. An die Situation, nach Smartphone-Fotos gefragt zu werden, konnte er sich gestern schon mal gewöhnen.