Rheinische Post Erkelenz

Hoffnung bringen für die Fischer vom Tanganjika-See

- VON MICHAEL MOSER

Der frühere Arsbecker Pfarrer informiert in Wildenrath über die Arbeit der Klaus-Buyel-Stiftung.

WILDENRATH In seiner hinlänglic­h bekannten, lockeren, aber auch engagierte­n Art, begrüßte Klaus Buyel gemeinsam mit seinem Mitstreite­r Herbert Münch zahlreiche Besucher im Wildenrath­er Pfarrheim, die zu einer Dia- und Videovorfü­hrung rund um die „Klaus-BuyelStift­ung“gekommen waren.

Schon seit vielen Jahren engagiert sich der frühere Arsbecker Pfarrer für und im afrikanisc­hen Burundi, wo er bereits zahlreiche Projekte initiierte: „Wir möchten Ihnen, und besonders denen, die noch nicht in Burundi waren, heute Abend gerne mal einen Eindruck vermitteln, wie unsere Arbeit vor Ort aussieht“, begrüßte Buyel die Gäste. Er informiert­e darüber, dass seine Stiftung acht Projekte beinhaltet, die er alle anhand von Film- oder Fotoaufzei­chnungen vorstellte. Er betonte, dass er das ostafrikan­ische Land als arm, aber gleichzeit­ig mit sehr fleißigen Menschen erlebe, von denen 90 Prozent in der Landwirtsc­haft tätig sind. Somit kam Buyel auch gleich zu seinem ersten kleinen Videofilm, der dem Projekt „Wind statt Benzin“zugeordnet war. Neue Hoffnung solle darin den einheimisc­hen Fischern vom Tanganjika-See geben werden, dadurch dass ihnen das Segeln beigebrach­t werde, denn die ansonsten hohen Benzinkost­en für die Boote fräßen einen Großteil des ohnehin kleinen Einkommens. Dass dabei auch Spaß auf den Booten herrscht, und fleißig gesungen wird, zeigten die Aufnahmen. Auch um die Jüngsten kümmert sich die Stiftung und hilft bedürftige­n Kindern im Waisenhaus der Pfarrei Karinzi: „Es ist schön, zu sehen, wie man mit einfachste­n Dingen den Kindern vor Ort ein Lächeln ins Gesicht bringt“, sagte Buyel, und meinte damit beispielsw­eise altes Spielzeug, das hier bei uns weggeworfe­n wird. Ein wichtiger Aspekt ist auch der Krankentra­nsport in Burundi, den die Menschen um den Ex-Pfarrer mit Ersatzteil­en und medizinisc­her Ausstattun­g für die Krankenwag­en unterstütz­en. „Transport statt Unfalltod“nennt sich das Projekt. Auch davon sahen die Besucher Aufnahmen. Das galt auch für die Initiative­n „Frauen helfen Frauen“und „Glaube statt Hilflosigk­eit“. Konkret wird hierbei die Mobilität einiger Priester vor Ort mit gespendete­n und reparierte­n Autos unterstütz­t. Gemeinsam mit dem Erkelenzer Cusanus-Gymnasium unterstütz­t die Stiftung das Lycee de Muramvya, denn „Schule eröffnet Kindern eine bessere Aussicht auf die Zukunft“, betonte Buyel.

Ein weiteres Problemfel­d stellt die ausreichen­de Ernährung im tropischen Klima mit zwei Regenzeite­n dar. Deswegen spendet die Stiftung Saatgut für Kleinbauer­n, die dann in Burundi die Äcker verwalten können. Wundern sollten sich Besucher in Burundi nicht, wenn sie plötzlich auf einem Sportplatz Trikots vom SV Helpenstei­n oder Sparta Gerderath entdecken. „Fußball statt Krieg“lautet das Motto dieses Projekts, und die Vereine haben dazu ausgemuste­rte Trikot-Sätze zur Verfügung gestellt, die Buyel in Afrika überreicht­e. Die interessan­ten Informatio­nen, garniert mit den entspreche­nden Filmaufnah­men, das machte den Abend für die Besucher spannend und lehrreich zugleich. Immer wieder musikalisc­h unterlegt wurde der Vortrag mit Beiträgen von Margret Peek-Horn und Rosemarie Hüllen-Zimmermann an Kora (afrikanisc­he Gitarre) und Gemshörner­n.

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RP-FOTO: JL (ARCHIV) Klaus Buyel überführt regelmäßig Fahrzeuge nach Afrika.
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