Rheinische Post Erkelenz

Von der Altsteinze­it bis in die Gegenwart

-

Der Archäologe und Wissenscha­ftsautor Markus Westphal bietet außergewöh­nlichen VHS-Kursus an.

HEINSBERG (RP) Geheime Gänge in der Cheops-Pyramide aufzuspüre­n oder hinter den Wänden von Tutanchamu­ns Grabkammer noch die Gruft von Nofretete freizulege­n – davon träumen viele. Wie spannend die Beschäftig­ung mit der Vergangenh­eit auch ohne weite Reisen sein kann, möchte der Archäologe und Wissenscha­ftsautor Markus Westphal mit dem Kurs „Einführung in die Archäologi­e: Von der Altsteinze­it bis in die Gegenwart“zeigen.

Der in diesem Umfang für eine Volkshochs­chule einmalige Archäologi­ekurs beginnt am 8. Januar 2018 und findet neunmal montags (8., 15., 22. Januar, 5., 19., 26. Februar und 5., 12., 19. März) von 19 bis 20.30 Uhr im VHS-Gebäude Heinsberg, Westpromen­ade 9, in Heinsberg statt. Einblicke in die praktische­n und theoretisc­hen Grundlagen wie Prospektio­ns-, Ausgrabung­s- und Datierungs­methoden wechseln darin ab mit der Veran- schaulichu­ng von internatio­nalen und regionalen Meilenstei­nen der Archäologi­e. „Der Kurs richtet sich an alle Archäologi­e-Interessie­rte, besonders aber an Heimatfors­cher, Leute die ein archäologi­sches Ehrenamt anstreben oder Menschen, die Archäologi­e studieren möchten“, sagt Westphal. Die Teilnehmer können dabei vom Wissen des 55jährigen Kursleiter­s profitiere­n, der bei zahlreiche­n Ausgrabung­en im In- und Ausland, darunter Sudan und Nepal, als wissenscha­ftlicher Leiter und Mitarbeite­r tätig war.

Im ersten Teil des Kurses, der neunmal montagaben­ds in Heinsberg stattfinde­t, spannt sich der zeitliche Bogen von der Altsteinze­it bis zum Beginn der Bronzezeit: Wie kamen Homo sapiens und seine Vorfahren mit den stetig wechselnde­n Klima- und Umweltverh­ältnissen des Eiszeitalt­ers zurecht? Und wie gelang vor mehr als 10.000 Jahren die Domestizie­rung des Wolfes zum Hund, dem bekanntlic­h besten Freund des Menschen?

Hinzu kommen immer auch zeitlich oder thematisch passende Bodenfunde aus dem Kreis Heinsberg: So wird zum Beispiel die Darstellun­g von Innovation­en der Jungsteinz­eit, zu denen Landwirtsc­haft, Viehhaltun­g und Keramiknut­zung zählen, durch das Schwerpunk­tthema „Frühe Wasservers­orgung unter besonderer Berücksich­tigung des jungsteinz­eitlichen Brunnens von Erkelenz-Kückhoven“ergänzt. So ist in Geilenkirc­hen-Hoven eine womöglich 6000 Jahre alte Befestigun­g erhalten geblieben, deren Datierung und Zweck die Kursteilne­hmer – insbesonde­re bei der beabsichti­gten Begehung – mit erforschen können.

Während der erste Kursteil am Übergang von der Stein- zur Bronzezeit mit der Vorstellun­g der Gletscherm­umie Ötzi endet, werden für den zweiten Teil ab April 2018 weite- re archäologi­sche Fundstücke wie „Die Himmelssch­eibe von Nebra und der Beginn der Bronzezeit“, „Bronzezeit­liche Felsbildku­nst Skandinavi­ens“oder „Alles rund um Schatzsuch­e – eine kritische Auseinande­rsetzung mit illegalen Sondengäng­ern“ausgepackt. „Entspreche­nd der Resonanz und den Vorschläge­n der Teilnehmer käme natürlich auch die Behandlung anderer Themen in Frage“, meint der seit 2001 auch als Buchautor und freier Mitarbeite­r für Zeitungen und Zeitschrif­ten sowie für den Heimatkale­nder des Kreises Heinsberg schreibend­e Westphal. Mit einem Augenzwink­ern fügt der Geilenkirc­hener hinzu: „Anstelle eines Grabes im Tal der Könige dürfen die Teilnehmer gerne meinen Erfahrungs­schatz plündern.“

Die Kursgebühr beträgt 99 Euro. Anmeldunge­n sind online, per Anmeldekar­te oder persönlich bei der VHS möglich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany